Anleitung – Anmischen von Pigmenten mit Acrylbinder

Anleitung zum Anmischen von Pigmenten mit Acrylbinder 

Acrylbinder ist im Grunde genommen nichts anderes als eine Acrylfarbe, die keine Farbpigmente enthält. Er dient, wie die Bezeichnung schon andeutet, als Bindemittel für Acrylfarben und setzt sich im Wesentlichen aus Reinacrylat und Wasser zusammen.

Im Handel wird Acrylbinder auch unter den Bezeichnungen Acrylbindemittel, Reinacrylatdispersion, Acrylharzdispersion und Acrylatharzdispersion angeboten.

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In der Acrylmalerei wird Acrylbinder sehr vielseitig eingesetzt. So kommt er einerseits bei der Herstellung von Acrylfarben zum Einsatz, andererseits ist er ein sehr gut geeignetes Mal- und Hilfsmittel. Da Acrylbinder weich eingestellt ist, kann er außerdem als Grundierung und als Zwischenfirnis verwendet werden.

   

Anleitung zum Anmischen von Pigmenten mit Acrylbinder

Im Grunde genommen ist es nicht notwendig, Acrylfarben selbst anzumischen, denn es gibt kaum einen Farbton, der nicht auch als fertige Acrylfarbe erhältlich ist. Hinzu kommt, dass hochwertige Acrylfarben nicht nur hoch pigmentiert, sondern auch sehr fein angerieben sind.

Von Hand ist es kaum möglich, eine so feine Qualität zu erreichen und unbedingt preisgünstiger sind selbstgemachte Farben auch nicht. Aber andererseits macht es großen Spaß, seine Farben selbst herzustellen und gerade die Körnigkeit sorgt für besondere optische Effekte. Zudem ist auf diese Weise sichergestellt, dass die Farben nicht mit Füllstoffen gestreckt sind.

 

Wer Acrylfarben selbst herstellen möchte, benötigt:

·         Farbpigmente
·         Acrylbinder
·         Wasser
·         Behälter zum Ansetzen des Farbbreis und für die fertige Farbe

 

Das Anmischen von Farbpigmenten mit Acrylbinder wird wie folgt gemacht:

 

1.       Zuerst wird ein Farbbrei angesetzt.

Dieser Vorgang wird auch als Einsumpfen bezeichnet. Dafür werden die Farbpigmente zunächst mit etwas Wasser benetzt und anschließend gut verrührt, bis ein glatter Farbbrei mit teigiger Konsistenz entstanden ist. Wichtig ist, dass sich die Farbpigmente gut und gleichmäßig mit dem Wasser verbinden, weil lose Pigmente später nicht richtig auf dem Malgrund haften. Vor allem bei organischen Pigmenten kann es aber passieren, dass sich die Pigmente nur schwer einsumpfen lassen. Hier kann ein wenig Spiritus helfen, der dem Farbbrei hinzugefügt wird.

 

2.       Der Farbbrei sollte nun 24 Stunden lang ruhen.

Während dieser Zeit setzt sich der Farbeteig und die Pigmente verbinden sich optimal mit dem Wasser.

 

3.       Jetzt wird die eigentliche Acrylfarbe hergestellt.

Dazu wird dem Farbbrei Acrylbinder hinzugefügt und die beiden Komponenten werden sorgfältig miteinander vermischt. Auf der Verpackung des Acrylbinders steht jeweils das Mischungsverhältnis, das der Hersteller empfiehlt.

Als Faustregel für glänzende Farben gilt aber, dass die Acrylfarben im Verhältnis 1:1 angemischt werden, also ein Teil Farbbrei und ein Teil Acrylbinder. Mehr Acrylbinder macht nichts, nur zu wenig Acrylbinder sollte es nicht sein, weil die Farbe sonst nicht richtig auf dem Malgrund haftet. Die fertig angemischten Farben werden dann in ein Gefäß gefüllt und gut verschlossen aufbewahrt. 

 

Weitere Verwendungsmöglichkeiten von Acrylbinder in der Acrylmalerei

Mithilfe von Acrylbinder können nicht nur Acrylfarben hergestellt werden, sondern Acrylbinder eignet sich auch als Mal- und Hilfsmittel in der Acrylmalerei:

 

·         Acrylbinder als Grundierung.

Acrylbinder eignet sich hervorragend als Grundierung für unbehandelte Leinwände. Dies liegt daran, dass Acrylbinder sehr elastisch ist und dafür sorgt, dass die aufgetragenen Farbschichten optimal mit dem Malgrund verkleben.

Als Grundierung wird Acrylbinder mit wenig Wasser vermischt und anschließend in mehreren dünnen Schichten auf die Leinwand aufgetragen.

 

·         Acrylbinder bei Lasuren.

Bei der Lasurmalerei werden dünne Farbschichten so übereinandergelegt, dass die darunterliegenden Farbschichten durchschimmern. Dazu werden die Acrylfarben stark mit Wasser verdünnt. Allerdings kann es passieren, dass zu stark verdünnte Acrylfarben nicht optimal auf dem Malgrund haften. Hier kann Acrylbinder Abhilfe schaffen.

Wird den verdünnten Acrylfarben ein wenig Acrylbinder beigemischt, sorgt der Acrylbinder dafür, dass die Farben besser mit dem Malgrund verkleben.

 

·         Acrylbinder als Malmittel.

Mithilfe von Acrylbinder können der Glanzgrad und die Leuchtkraft der Acrylfarben eingestellt und die Abriebfestigkeit beeinflusst werden. Enthält eine Farbe einen hohen Anteil an Farbpigmenten, kann dies dazu führen, dass sie stumpf wirkt.

Durch die Zugabe von etwas Acrylbinder kann der Glanzgrad erhöht werden. Außerdem erhöht der Acrylbinder in seiner Funktion als Bindemittel die Abriebfestigkeit der Farben.

 

 

·         Acrylbinder als Hilfsmittel.

Werden Materialbilder und Collagen gemalt, kann Acrylbinder als Klebstoff verwendet werden. Durch den Acrylbinder haften Materialien wie beispielsweise Sand, Steine oder Äste auf dem Malgrund, die Klebeschicht selbst ist nach dem Trocknen nicht sichtbar.

 

 

·         Acrylbinder als Zwischenfirnis.

Teilweise sind Acrylfarben recht schwach eingestellt oder wurden zu stark verdünnt, wodurch sie nicht optimal am Malgrund anhaften. Es kann aber auch sein, dass die Grundierung die Acrylfarben nicht richtig binden kann. Die Folge davon ist, dass die Acrylfarben kreiden, die Farbpigmente nach dem Trocknen also nicht wischfest sind. In diesem Fall kann Acrylbinder als Zwischenfirnis aufgetragen werden.

Dazu wird der Acrylbinder mit Wasser vermischt und als dünne Schicht vermalt, um so die losen Teilchen mit dem Malgrund zu verbinden. Als Schlussfirnis ist Acrylbinder jedoch nicht geeignet, weil er eine leicht klebende Oberfläche hinterlässt.

Weiterführende Anleitungen und Tipps 
für die Acrylmalerei und zu Acrylfarben:

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