Anleitung Nass-in-Nass-Technik mit Acrylfarben

Anleitung für die Nass-in-Nass-Technik mit Acrylfarben 

Es gibt kaum eine Farbe, die so vielseitig vermalt werden kann wie Acrylfarbe. Acrylfarbe ermöglicht einen dicken und pastosen Farbauftrag, kann aber genauso auch stark mit Wasser verdünnt und anschließend in dünnen, lasierenden Schichten oder wie in der Aquarellmalerei aufgetragen werden.

Zudem ist es möglich, die Farbe mit unterschiedlichen Mal- und Hilfsmitteln zu vermischen, um auf diese Weise unterschiedlichste Strukturen zu gestalten und Effekte zu erzielen.

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Ein weiterer großer Pluspunkt von Acrylfarben ist, dass sie auf vielen unterschiedlichen Malgründen verarbeitet werden können, auf Malkarton, Papier und Leinwand beispielsweise ebenso wie auf Glas, Stein, Holz oder Kunststoff. Eine beliebte und sehr häufig eingesetzte Technik in der Acrylmalerei ist die Nass-in-nass-Technik, wobei sich hier zwei unterschiedliche Vorgehensweisen voneinander unterscheiden lassen.

Beide Varianten werden in der folgenden Anleitung
für die Nass-in-Nass-Technik mit Acrylfarben vorgestellt:

 

1. Variante: die Nass-in-nass-Technik mit unverdünnten Acrylfarben

Bei dieser Technik werden die unverdünnten Farben direkt aus der Flasche oder der Tube vermalt. Zum einen können dazu mit dem Pinsel mehrere Farben gleichzeitig aufgenommen werden und der Pinsel wird dann über den Malgrund geführt. Zum anderen ist es möglich, eine Farbe in eine noch feuchte Farbfläche auf dem Malgrund aufzutragen.

Dadurch vermischen sich die beiden Farbtöne unmittelbar auf dem Malgrund. Die gleiche Methode wird auch angewandt, um sanfte, weiche Übergänge zwischen zwei noch feuchten Farbflächen zu gestalten. Eine sehr einfache, aber überaus wirkungsvolle Methode in diesem Zusammenhang ist auch die sogenannte Abziehtechnik.

Als Hilfsmittel kommen hierbei beispielsweise Stücke von Pappe, ein Lineal, die Kante eines Messers oder auch das Stielende des Pinsels zum Einsatz. Bei dieser Technik werden mindestens zwei Farbfelder auf den Malgrund aufgetragen. Solange die Farbflächen noch feucht sind, werden sie anschließend mit dem Hilfswerkzeug in beispielsweise senkrechten, waagerechten oder kreisenden Bewegungen einander gezogen.

Dadurch entstehen Farbmischungen und bunte Schlieren auf dem Bild. 

 

2. Variante: die Nass-in-nass-Technik mit stark verdünnten Acrylfarben

Diese Technik ist vom Grundprinzip her mit der Aquarellmalerei vergleichbar und die Besonderheit liegt darin, dass die Farbverläufe nur bedingt gesteuert und kontrolliert werden können. Allerdings geht es bei dieser Maltechnik auch nicht unbedingt um exakte, detailreiche Darstellungen, sondern es entstehen vielmehr sanfte, weiche Bilder in eher abstrakter Form.

Bei der Nass-in-nass-Technik mit verdünnten Acrylfarben werden die Farben zunächst mit Wasser verdünnt. Möglich ist außerdem, etwas Acrylbinder hinzuzufügen, um eine bessere Haftung der Farben auf dem Malgrund zu erreichen. Der Malgrund wird dann leicht angefeuchtet, entweder mittels Schwamm oder mithilfe einer Sprühflasche.

Das aufgetragene Wasser muss nun kurz einziehen, denn der Malgrund soll zwar angefeuchtet sein, aber es sollten keine Pfützen entstehen. Als Richtlinie gilt, dass der Malgrund dann richtig angefeuchtet ist, wenn er leicht schimmert.

Anstelle von klarem Wasser kann der Malgrund aber selbstverständlich auch mit einer sehr wässrigen Acrylfarbe angefeuchtet werden. Dann wird die mit Wasser verdünnte Acrylfarbe entweder mit dem Pinsel oder mit einem kleinen Schwamm auf den angefeuchteten Malgrund aufgetragen. Dies kann sowohl mit fließenden Bewegungen als auch durch Auftupfen oder Auftropfen erfolgen. Die Farbe verläuft nun auf dem Malgrund und sofern mehrere Farben aufgetragen werden, fließen diese ineinander und verbinden sich zu Mischtönen und Mustern.

Auch bei dieser Variante kann übrigens die Abziehtechnik angewandt werden. Um beispielsweise einen Baum zu malen, wird der Malgrund stellenweise mit Wasserklecksen versehen. In diese Flächen wird dann eine recht satte Farbe aufgetragen und der Baum angedeutet, indem die Farbe mit dem Ende des Pinselstiels vorsichtig in Linien auseinanderzogen wird.   

Erscheinen die Farben im trockenen Zustand nicht intensiv genug oder sollen kleinere Korrekturen vorgenommen werden, ist dies zum einen möglich, indem die entsprechenden Farbflächen einfach mit unverdünnter Acrylfarbe übermalt werden. Zum anderen kann etwas Acrylfarbe mit Wasser verdünnt und als zweite Schicht auf die vorhandene Farbfläche aufgemalt werden. Für sanfte, weiche Übergänge wird die neu aufgetragene Farbe dann mit einem feuchten Pinsel, der in klares Wasser oder in eine andere Farbe getaucht wurde, umrandet.

Dadurch kann sich die Farbe verteilen und auseinanderfließen. Dabei können dann auch Ränder entstehen, wobei diese sehr interessant aussehen und dem Bild eine besondere Note geben. Insgesamt gilt bei der Nass-in-nass-Technik aber wie in der Aquarellmalerei auch, dass nicht zu viele Farben in einer Fläche vermischt werden sollten. Zu viele Farben nehmen sich gegenseitig die Leuchtkraft und verbinden sich gerne zu einem schmutzigen, gräulich-braunen Farbton.

Zudem sollten bei solchen Bildern nicht zu viele Korrekturen vorgenommen oder zu viele Details versucht werden. Die Maltechnik zeichnet sich schließlich gerade dadurch aus, dass sie spontan, leicht und unbeschwert wirkt.

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