Was unterscheidet Acrylfarbe von Aquarell- und Gouachefarbe?

Was unterscheidet Acrylfarbe von Aquarell- und Gouachefarbe?

Obwohl viele Künstler mit unterschiedlichen Medien arbeiten, kennen eher wenige die Unterschiede zwischen Acryl-, Aquarell- und Gouachefarbe. Acrylfarbe besteht aus einem Acrylmedium als Bindemittel und Farbpigmenten. Aquarell- und Gouachefarbe hingegen werden im Prinzip aus den gleichen Zutaten hergestellt, zu denen Bindemittel, Gummi Arabicum und Farbpigmente gehören. Doch trotz der gleichen Zutaten ist ein großer Unterschied, dass Gouachefarbe matt und Aquarellfarbe transparent ist.

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Was unterscheidet Acrylfarbe von Aquarell- und Gouachefarbe

Alle drei Farben sind wasserlöslich. Sie basieren also auf Wasser und können mit Wasser verdünnt werden. Die Art, wie sie verarbeitet und aufgetragen werden, ist aber verschieden.

Wir erklären in diesem Beitrag, was Acrylfarbe von Aquarell- und Gouachefarbe unterscheidet!:

Gouachefarben

Obwohl Aquarell- und Gouachefarben auf Wasserbasis hergestellt sind, haben sie unterschiedliche Konsistenzen. Verglichen mit Aquarellfarben, enthalten Gouachefarben größere, kreidige Körner und hochwertigere Farbpigmente.

Deshalb haben sie eine höhere Deckkraft und trocknen undurchsichtig mit einer matten Oberfläche auf. Vom Erscheinungsbild her erinnern Gouachefarben ein wenig an klassische Eitempera.

Was die Lichtechtheit angeht, hat Gouache gegenüber Acryl das Nachsehen. So neigen Gouachefarben dazu, im Laufe der Zeit zu verblassen. Einige Künstler verwenden in ihren Acrylbildern allerdings gerne weiße Gouache als Ersatz für Titanweiß.

Gouache trocknet schneller als Aquarell. Illustratoren nutzen die Farben, wenn sie eine opake und matte Oberfläche erzielen möchten. Generell eignen sich Gouachefarben optimal für Bilder, die aus dünnen Farbschichten aufgebaut sind.

Wir empfehlen, eine Farbschicht trocknen zu lassen, bevor die nächste Farbschicht aufgetragen wird. Dadurch bleibt die Leuchtkraft der Farben erhalten und das matte Finish wird betont. Um die Lebensdauer zu verlängern, raten wir, Gouache-gemalte Bilder mit einem Firnis zu schützen und hinter Glas einzurahmen.

Als Malgrund für Gouachefarben eignet sich Aquarellpapier mit einer glatten Oberfläche am besten. Wegen der großen Ähnlichkeit zu Aquarellfarben können Gouachefarben mit Aquarellpinseln aufgetragen werden.

Acrylgouache

Acrylgouache ist eine Farbsorte, die die Vorteile von Acryl- und Gouachefarben miteinander verbindet. Die Farbe ist deckend, hat ein mattes Finish und trocknet wasserfest auf. Dabei ist die Trocknungszeit ähnlich kurz wie bei Acrylfarben.

Außerdem können die Farben auf vielen verschiedenen Malgründen verwendet werden und sind beständiger als reine Gouachefarben.

Aquarellfarben

Aquarelle ermöglichen feine und zarte Farbvariationen. Weil es sich um dünnflüssige Wasserfarben handelt, ist die Trocknungszeit deutlich länger als bei Acryl- und Gouachefarben. Anders als bei den sehr ähnlichen Gouachefarben, die deckende Aquarelle entstehen lassen, ist es bei Aquarellfarben nur sehr begrenzt möglich, Fehler zu kaschieren.

Beim Malen kann der Künstler in die nasse Farbfläche hineinmalen. Dadurch fließen die Farben ineinander und es entstehen sanfte Farbübergänge. Allerdings lässt sich dieser Effekt nur bedingt steuern und kontrollieren.

Etwas einfacher wird die Handhabung, wenn der Künstler eine Farbschicht trocknen lässt, bevor er die nächste Schicht aufträgt.

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Auch bereits trockene Aquarellfarbe löst sich wieder an, wenn sie mit Wasser in Kontakt kommt. Aus diesem Grund sollten Aquarellbilder mit einem Fixiermittel versiegelt werden.

Aquarellfarben eignen sich vor allem für Bilder mit weichen, fast abstrakten Formen. Je weniger Pinselstriche benötigt werden, desto weniger überlappen sich die Farben und desto besser kommt der zarte, transparente Charakter zur Geltung.

Als Malgrund für Aquarellfarben ist Aquarellpapier die beste Wahl. Für den Farbauftrag bieten sich Aquarellpinsel an. Um ein Verblassen zu verhindern, sollten Aquarellbilder hinter Glas gerahmt werden.

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Acrylfarben

Acrylfarben enthalten Farbpigmente, die mit einem Acrylpolymer und damit einem Kunststoff gebunden sind. Verglichen mit Aquarell- und Gouachefarben, sind Acrylfarben deutlich haltbarer, leuchtstärker und kräftiger. Die Farben sind in aller Regel lichtecht. Außerdem trocken Acrylfarben wasserfest auf.

Sie können zwar beim Malen mit Wasser verdünnt werden. Auch um die Pinsel zu reinigen, genügt Wasser. Aber wenn die Farben komplett durchgetrocknet sind, lösen sie sich durch Feuchtigkeit nicht mehr an. Trotzdem ist es ratsam, ein Acrylbild mit einem Firnis zu versiegeln, um es vor Staub, Schmutz und anderen Einflüssen zu schützen.

Die Konsistenz von Acrylfarben ist mit Ölfarben vergleichbar. Sie können mit einem Pinsel oder einem Malmesser auf den Malgrund aufgetragen werden. Werden sie verdünnt, lassen sie sich fast wie Gouachefarben in dünnen, fließenden Farbschichten aufbringen.

Verdickt mit Malmitteln hingegen sind sehr dicke Schichten möglich, die mit dem Spachtel übereinander gestapelt werden können. Erhältlich sind Acrylfarben mit einer matten, einer seidenmatten oder einer glänzenden Oberfläche.

Die meisten Künstler wählen Leinwand als Malgrund für ihre Acrylbilder. Allerdings stellen die Farben keine besonderen Ansprüche an den Malgrund.

Deshalb können Acrylfarben auf den verschiedensten Oberflächen verarbeitet werden, auf Papier und Holz zum Beispiel genauso wie auf Glas, Metall, Kunststoff und Stein.

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Hier schreiben die beiden Künstler und Maler RZA & Feryal (Christian Gülcan & Ferya Gülcan). Beide Baujahr 1974, mit teilweise unterschiedlichen Einstieg (Grafitti, Zeichnen & Design) in die Acrylmalerei. Wir sind Markeninhaber der Kunstschmiede kooZal und malen hauptsächlich moderne und abstrakte Acrylbilder im Großformat, malen aber auch mit Ölfarben, lieben Druck- & Schablonentechniken und zeichnen viel. Unser eigenes Studio bzw. Atelier befindet sich in Bremen.

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