Ausführlicher Ratgeber rund um die abstrakte Acrylmalerei, Teil 1

Ausführlicher Ratgeber rund um die abstrakte Acrylmalerei, Teil 1

Acrylfarben sind sehr vielseitig einsetzbar und eignen sich auch für Anfänger prima, um mit dem Malen zu beginnen. Sie ermöglichen, Motive aller Art aufs Papier oder die Leinwand zu bringen. Doch genauso kann sich der Maler kreativ austoben und abstrakte Kunst erschaffen. Nur: Was ist abstrakte Kunst eigentlich genau? Und wie entsteht sie? In einem ausführlichen Ratgeber vermitteln wir alles, was der Hobby-Künstler rund um die abstrakte Acrylmalerei wissen sollte.

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Ausführlicher Ratgeber rund um die abstrakte Acrylmalerei, Teil 1

Wir erklären die Grundlagen, geben Tipps zur Ausstattung und zeigen verschiedene Techniken. Und wir geben eine Anleitung an die Hand, so dass den ersten abstrakten Kunstwerken nichts mehr im Wege steht.

Ein paar Worte zur abstrakten Acrylmalerei vorab

Wenn von abstrakter Kunst die Rede ist, haben die meisten farbenfrohe Bilder im Kopf, die zwar kein Motiv im klassischen Sinne darstellen, aber trotzdem sehr ausdrucksstark sind.

Gerade für solche abstrakten Bilder sind Acrylfarben bestens geeignet. Denn mit Acrylfarben lassen sich die verschiedensten Maltechniken umsetzen. So können die Farben pur verarbeitet, mit Wasser verdünnt, mit Fließmittel vermischt oder mit Pasten verdickt werden.

Neben dem Pinsel können viele andere Malwerkzeuge zum Einsatz kommen. Außerdem bilden die Farben keine Risse und blättern nicht ab, selbst wenn die Farbschichten ziemlich dick sind.

Acrylfarben bieten dem Künstler also alle Freiheiten, um seiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Erstaunlicherweise tun sich Hobby-Künstler aber oft leichter damit, gegenständliche Motive zu malen, als abstrakte Bilder zu schaffen.

Tatsächlich ist es nämlich gar nicht so einfach, komplett aus der Fantasie und dem Gefühl heraus zu malen, ohne sich dabei zumindest ein Stück weit an einer Vorlage orientieren zu können.

Andererseits ist die abstrakte Acrylmalerei bestens geeignet, um allerlei Ideen auszuprobieren, mit den Farben zu experimentieren und ein Gefühl für Farbzusammenstellungen und -wirkungen zu entwickeln.

Deshalb bringt die abstrakte Malerei den Hobby-Künstler ein ganzes Stück weiter. Und nebenbei können wirklich eindrucksvolle Acrylbilder entstehen.

Die Grundlagen für die abstrakte Acrylmalerei

Zunächst einmal ist wichtig, dass der Maler ein paar grundlegende Dinge im Hinterkopf hat, wenn er abstrakte Bilder malt:

Nicht großartig nachdenken

In der Kunst gibt es kein Richtig und kein Falsch. Das gilt generell für alle Varianten des Malens und Zeichnens, ganz besonders aber für die abstrakte Malerei. Der Maler drückt seine Ideen, Gedanken oder Gefühle in Farben aus.

Er malt kein Motiv, das in irgendeiner Form erkennbar sein sollte. Stattdessen hält er die Farben, Formen und Strukturen im Bild fest, die ihm gerade durch den Kopf gehen.

Das setzt voraus, dass der Maler nicht zu viel nachdenkt. Er sollte nicht jede Farbmischung und jeden Pinselstrich vorher planen. Denn damit bremst er sich und seine Kreativität nur aus. Hilfreich ist, wenn sich der Maler Kinder zum Vorbild nimmt.

Sie schnappen sich einfach einen Stift oder einen Pinsel und malen spontan drauf los. Genauso sollte es auch der Maler machen, wenn er abstrakte Bilder schaffen will. Statt großartig zu überlegen, sollte er also einfach losmalen.

Sich auf das Experiment einlassen

Die abstrakte Acrylmalerei verfolgt nicht das Ziel, ein bestimmtes Motiv möglichst gut zu treffen. Sie möchte vielmehr das festhalten, was dem Maler in dem Moment in den Sinn kommt. Wichtig ist deshalb, dass sich der Maler auf dieses mehr oder weniger intuitive Malen einlässt. Er sollte in sich hineinhören und auf sein Gefühl vertrauen.

Ein erfahrener Künstler kann und wird zwar auch ein abstraktes Gemälde ein Stück weit planen. Er macht sich Gedanken darüber, was er ausdrücken will und wie er diese Aussage am besten umsetzen kann.

Komplett dem Zufall wird er das Ergebnis eher nicht überlassen. Doch ein Maler, der seine ersten abstrakten Versuche wagt, fährt besser, wenn er spontan bleibt und bereit ist, mit den Farben zu spielen.

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Vorlagen als Inspiration nutzen

Beim abstrakten Malen geht es zwar nicht um die Darstellung eines konkreten Motivs. Doch das bedeutet nicht, dass sich der Maler komplett auf seine Ideen und Gefühle verlassen muss.

Vielmehr kann er sich ruhig von Vorlagen, Bildern oder dem, was er in seinem Umfeld sieht, inspirieren lassen. Was erkennt er auf der Vorlage? Was geht ihm durch den Kopf, wenn er sich das Bild anschaut? Welche Gefühle löst der Anblick aus? All das sind Ansatzpunkte, die der Maler in seinem abstrakten Bild verarbeiten kann.

Die Ausstattung für die abstrakte Acrylmalerei

Um abstrakt zu malen, braucht der Maler zunächst einmal die allgemeine Grundausstattung für die Acrylmalerei.

Dazu gehört ein Malgrund im gewünschten Format. Als Malgrund kann der Maler Leinwand, Malkarton oder dünne Holzplatten verwenden. Damit sich der Maler richtig austoben kann, sollte er den Malgrund für ein abstraktes Bild aber lieber etwas größer wählen.

Daneben benötigt der Maler natürlich Acrylfarben. Im Prinzip reichen dabei die Primärfarben sowie Weiß und Schwarz aus. Damit kann der Maler alle anderen Farbtöne selbst mischen. Außerdem werden auf dem Malgrund meist ganz von alleine verschiedene Mischtöne entstehen.

Möchte der Maler sein Bild in einer bestimmten Farbwelt halten, kann er sich aber natürlich auch eine bestimmte Farbpalette aus fertigen Farben zusammenstellen.

Um die Farben auf dem Malgrund zu bringen, kommen dann noch Malwerkzeuge zum Einsatz. Dabei wird es sich in erster Linie um Pinsel in mehreren Größen handeln.

Zusätzlich dazu kann sich der Maler aber weitere Werkzeuge vorbereiten, mit denen er experimentieren und Strukturen schaffen kann. Messer und Spachteln, Schwämme, Äste, Bürsten, Kämme, Gabeln, Folie, Stoffstücke, Obstnetze oder Federn sind ein paar Beispiele.

Hilfreich kann ein Trocknungsverzögerer sein. Denn Acrylfarben trocknen sehr schnell. Dadurch wird es mitunter schwierig, die Farben zu modellieren oder Farbverläufe zu gestalten. Durch den Trocknungsverzögerer gewinnt der Maler Zeit. Möchte er seine Farben sehr flüssig verarbeiten, bietet sich ein Fließmittel an. Acrylfarben können zwar auch mit Wasser verdünnt werden.

Allerdings können sie durch zu viel Wasser an Leuchtkraft verlieren. Um die Farben andersherum zu verdicken, kann der Maler zu einem speziellen Verdicker greifen. Möglich ist außerdem, die Acrylfarben mit Strukturpasten oder Sand zu mischen.

Nützlich ist dann noch ein Firnis. Damit kann der Maler sein fertiges Acrylbild versiegeln. Auf diese Weise ist die Oberfläche geschützt, erhält einen dezenten Glanz und die Farben leuchten noch intensiver.

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Hier schreiben die beiden Künstler und Maler RZA & Feryal (Christian Gülcan & Ferya Gülcan). Beide Baujahr 1974, mit teilweise unterschiedlichen Einstieg (Grafitti, Zeichnen & Design) in die Acrylmalerei. Wir sind Markeninhaber der Kunstschmiede kooZal und malen hauptsächlich moderne und abstrakte Acrylbilder im Großformat, malen aber auch mit Ölfarben, lieben Druck- & Schablonentechniken und zeichnen viel. Unser eigenes Studio bzw. Atelier befindet sich in Bremen.

Ein Gedanke zu „Ausführlicher Ratgeber rund um die abstrakte Acrylmalerei, Teil 1“

  1. Abstrakte Kunst ist wirklich die beste von allen. Schön, dass ihr hier so einen guten Artikel dazu habt. 🙂

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