Mit Acrylfarbe auf Holz malen – so geht’s, 2. Teil

Mit Acrylfarbe auf Holz malen – so geht’s, 2. Teil

Auf Leinwänden oder Malkarton können tolle Acrylbilder entstehen. Aber die Farben können noch viel mehr. So lassen sich damit auch Holzoberflächen gestalten, die aus simplen Brettern, einfachen Skulpturen, langweiligen Möbelstücken oder herkömmlichen Spielsachen echte Unikate mit individueller Note machen.

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Mit Acrylfarbe auf Holz malen - so geht's, 2. Teil

Kommt Holz als Malgrund zum Einsatz, müssen aber ein paar Dinge beachtet werden. In einer zweiteiligen Anleitung erklären wir, wie sich mit Acrylfarbe auf Holz malen lässt.

Dabei haben wir uns im 1. Teil um die Auswahl der richtigen Farbe und die Vorbereitung der Holzoberfläche gekümmert.

Hier ist der 2. Teil!:

Mit Acrylfarbe auf Holz malen

Wenn das Holz gereinigt, in zwei Schichten versiegelt und grundiert ist, kann das Malen endlich beginnen. Dabei unterscheidet sich die Vorgehensweise kaum von anderen Malgründen.

  1. Das Motiv übertragen.

Wer das Holz flächig und deckend streichen möchte, frei Hand malen will oder ein abstraktes Acrylbild plant, kann diesen Schritt natürlich weglassen. Soll hingegen ein bestimmtes Motiv oder Muster gestaltet werden, bietet sich eine Vorzeichnung an. Dazu kann der Maler die Umrisse seines Bildmotivs direkt auf dem Malgrund skizzieren.

Eine andere Möglichkeit ist, das Motiv zunächst auf einem Blatt Papier zu gestalten. Der Entwurf auf dem Papier bietet den Vorteil, dass es einfacher ist, herumzuprobieren und Korrekturen vorzunehmen.

Den Entwurf auf das Holz zu übertragen, klappt dann so:

  • Der Maler braucht Graphitpapier, auch Transferpapier bezeichnet, und einen weichen Bleistift.

  • Nun das Graphitpapier mit der Vorderseite nach unten auf den hölzernen Malgrund legen. Darauf den Entwurf positionieren.

  • Dann mit dem Bleistift alle Linien des Entwurfs nachzeichnen. Dabei ruhig etwas Druck ausüben, damit sich die Linien durch die Papierschichten hindurch auch wirklich auf das Holz übertragen.

  • Bevor die Papiere abgenommen werden, die Bögen vorsichtig an einer Ecke hochnehmen, um die Linien zu kontrollieren. Gleichzeitig die Blätter mit der anderen Hand gut festhalten, damit sie nicht verrutschen. Sind die Linien auf dem Holz deutlich zu sehen, können die Blätter entfernt werden. Andernfalls die Linien noch einmal mit etwas mehr Druck nachziehen.

Auf die gleiche Weise können natürlich auch andere Bildvorlagen übertragen werden. Soll das Motiv spiegelverkehrt auf die Bildfläche, das Motiv mit der Vorderseite nach unten auf das Graphitpapier legen.

Ist das Motiv auf der Rückseite schlecht zu erkennen, die Linien hier nachziehen, indem das Papier gegen das Licht gehalten wird. Eine andere Möglichkeit ist, das Motiv zuerst auf Transparentpapier abzupausen.

  1. Das Motiv ausmalen.

Das eigentliche Malen und Ausgestalten des Bildmotivs gestaltet sich auf Holz genauso wie auf jedem anderen Malgrund. Die Farbe also mit einem Pinsel in passender Größe aufnehmen und auftragen.

Ratsam ist, Pinsel in einer guten Qualität zu verwenden. Denn bei minderwertigen Pinseln passiert es schnell, dass sich die Paare lösen und in der Farbe kleben bleiben. Hilfreich ist außerdem ein eher weicher, flexibler Pinsel.

Er macht es einfacher, geschwungene Linien, Farbverläufe und saubere Kanten zu gestalten als ein steifer Pinsel.

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Acrylfarben sind in Flaschen, Tuben und kleinen Dosen erhältlich. Arbeitet der Maler mit Farbdöschen, kann er die Farbe direkt daraus verarbeiten. In diesem Fall sollte er den Pinsel aber immer nur zur Hälfte eintauchen und überschüssige Farbe abstreifen, damit sich nicht zu viel Farbe auf einmal auf dem Pinsel befindet.

Wichtig ist außerdem, den Pinsel regelmäßig auszuwaschen, um die Farbe nicht zu verunreinigen.

Acrylfarbe aus Flaschen oder Tuben sollte der Maler auf eine Palette, einen Teller oder einen ähnlichen Gegenstand geben. Hier ist ratsam, mit weniger Farbe zu beginnen und bei Bedarf nachzulegen.

Zum einen vergeudet der Maler auf diese Weise keine Farbe und zum anderen riskiert er nicht, dass die Farbe antrocknet, weil das Malen doch länger dauert als gedacht.

Auch den Pinsel sollte der Maler feucht halten. Dazu sollte er den Pinsel nach jedem Farbauftrag kurz in Wasser tauchen und mit einem Papiertuch abwischen. Es genügt aber, wenn der Pinsel tatsächlich feucht ist. Ist er zu nass, würde er die Farbe nämlich unnötig verdünnen und aufhellen.

Nach und nach die ganze Bildfläche farbig gestalten. Um Farbflächen weiter auszugestalten, kurz warten, bis die darunter liegende Schicht trocken ist.

Und wenn sich irgendwo ein Fehler eingeschlichen hat oder eine Farbe nicht gefällt, kann die Stelle nach dem Trocknen einfach übermalt werden.

  1. Die Malerei versiegeln.

Ist das Bild fertig gestaltet, muss die Acrylfarbe komplett trocknen. Je nach Farbe und Verwendung sollte das Kunstwerk zum Schluss dann noch versiegelt werden. Ist in der verwendeten Acrylfarbe bereits eine Versiegelung enthalten, ist eine weitere Schutzschicht nicht unbedingt notwendig.

Andernfalls ist es ratsam, einen transparenten Acryllack aufzutragen. Versiegelungen sind sowohl zum Verstreichen mit dem Pinsel als auch zum Aufsprühen erhältlich.

Der Schutzlack sorgt zum einen für eine gleichmäßige Oberfläche. Zum anderen schützt er das Holz vor Staub, Verschmutzungen und Witterungseinflüssen. Ein Wandbild, ein Holzschild oder ein Möbelstück kann so bei Bedarf feucht abgewischt werden. Möbel und Deko für den Außenbereich bleiben durch die Versiegelung länger schön.

Auch bei individuell gestaltetem Holzspielzeug für Babys und Kleinkinder ist eine Versiegelung ratsam.

Denn sie sorgt dafür, dass die Bemalung keinen Schaden nimmt, wenn der Umgang mit den Spielsachen mal etwas grober ausfällt. Außerdem können die Spielsachen besser gereinigt werden.

Wichtig ist aber, auf einen lebensmittelechten Schutzlack zu achten. Er stellt sicher, dass keine Gefahr besteht, wenn die Kinder die Spielsachen in den Mund nehmen.

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Hier schreiben die beiden Künstler und Maler RZA & Feryal (Christian Gülcan & Ferya Gülcan). Beide Baujahr 1974, mit teilweise unterschiedlichen Einstieg (Grafitti, Zeichnen & Design) in die Acrylmalerei. Wir sind Markeninhaber der Kunstschmiede kooZal und malen hauptsächlich moderne und abstrakte Acrylbilder im Großformat, malen aber auch mit Ölfarben, lieben Druck- & Schablonentechniken und zeichnen viel. Unser eigenes Studio bzw. Atelier befindet sich in Bremen.

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