Mit Acrylfarbe auf Holz malen – so geht’s, 1. Teil
Ob Wandbilder, individuelle Möbelstücke, rustikale Schilder, dekorative Kunstobjekte oder Spielzeug: Mit Acrylfarben lassen sich keineswegs nur Leinwände bemalen. Auch auf Holz machen die Farben eine gute Figur. Allerdings müssen dabei ein paar Kleinigkeiten beachtet werden. In einer ausführlichen Anleitung erklären wir Schritt für Schritt, wie das Malen mit Acrylfarbe auf Holz funktioniert!
Dabei kümmern wir uns in diesem 1. Teil um die vorbereitenden Arbeiten:
Inhalt
Die richtige Acrylfarbe auswählen
Anders als zum Beispiel Ölfarben stellen Acrylfarben zwar grundsätzlich keine besonderen Ansprüche an den Untergrund. Deshalb können Acrylfarben auf viele verschiedene Malgründe aufgetragen werden.
Doch damit am Ende das gewünschte Ergebnis entsteht, sollten bei der Auswahl folgende Dinge beachtet werden:
- Acrylfarbe für Holzarbeiten: Zunächst einmal ist wichtig, dass die Acrylfarbe für das Malen auf Holz geeignet ist. Denn nicht jede Farbe haftet auf einer hölzernen Oberfläche. Ratsam ist deshalb ein genauer Blick auf die Verpackung. Dort steht, ob die Farbe für Holzarbeiten verwendet werden kann.
- Finish: Acrylfarben sind in unterschiedlichen Glanzgraden erhältlich. Dadurch können sie matte oder glänzende Oberflächen in verschiedenen Abstufungen erzeugen. Außerdem gibt es metallische Farben und solche, die Beton oder Stein imitieren. Bei der Auswahl sollte also überlegt werden, wie die Malerei später aussehen soll.
- Konsistenz: Die richtige Konsistenz macht das Malen einfacher und angenehmer. Soll eine recht große Fläche bemalt werden, sollte die Farbe nicht zu dünnflüssig sein. Sonst wird ein gleichmäßiger Farbauftrag schwierig. Werden hingegen nur kleine Flächen bemalt oder enthält das Motiv viele Details, ist eine etwas dünnere Farbe besser geeignet. Denn mit einer dickflüssigen Farbe ist es schwerer, feine Linien zu ziehen und sehr präzise zu arbeiten.
- Farbton: Durch die Beleuchtung im Geschäft oder die Einstellungen des Bildschirms wirkt ein Farbton oft etwas anders. Außerdem sieht der Farbton im feuchten Zustand auch noch einmal anders aus als nach dem Trocknen. Um die Farbwirkung besser einschätzen zu können, hilft ein Blick auf den Boden der Flasche. Hier entspricht der Farbton oft eher der tatsächlichen Farbe als die Abbildung auf dem Etikett.
Das Holz fürs Bemalen mit Acrylfarben vorbereiten
Bevor die Acrylfarben vermalt werden, sollte das Holz vorbereitet werden. Dazu gehört, das Holz zu versiegeln. Die Versiegelung bewirkt, dass das Holz die Farbe nicht aufsaugt.
Gleichzeitig entsteht eine glattere und gleichmäßigere Oberfläche, was das Malen einfacher macht. Außerdem verhindert die Versiegelung, dass sich das Holz durch Feuchtigkeit oder Temperaturschwankungen verzieht.
Die Versiegelung ist aber nicht gleichbedeutend mit der Grundierung. Während die Versiegelung das Holz schützt, ist die Grundierung dafür zuständig, dass die Farben besser auf dem Untergrund haften. Und die Grundierung färbt das Holz gleichmäßig ein, was der Leuchtkraft der Acrylfarben zugutekommt.
Vor dem Malen auf Holz wird zuerst eine Versiegelung und danach eine Grundierung aufgetragen. Hier die Vorbereitungen Schritt für Schritt:
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Das Holz reinigen.
Zunächst sollte die Holzoberfläche mit einem feuchten, fusselfreien Tuch sorgfältig abgewischt werden. Auf diese Weise werden Verschmutzungen, Staub und Fettreste entfernt. Bei einer sehr großen Fläche erweist der Staubsauger gute Dienste.
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Das Holz versiegeln.
Ist das Holz gereinigt, wird überall dort, wo es bemalt werden soll, eine Versiegelung aufgetragen. Am besten dabei ist, eine glänzende Versiegelung zu verwenden. Denn sie ist nicht saugfähig und bildet eine zuverlässige Barriere zwischen dem Holz und der Farbe.
Von der Versiegelung ist später nichts mehr zu sehen. Deshalb kann ruhig eine glänzende Variante verwendet werden, auch wenn die Malerei später matt sein soll.
Wie lange es dauert, bis die Versiegelung trocken ist, hängt von der Dicke der Schicht, dem Holz und den Bedingungen in der Umgebung ab. Grundsätzlich trocknet eine Versiegelung aber recht schnell. Genauere Angaben dazu stehen auf der Verpackung.
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Das Holz abschleifen.
Wenn die versiegelte Holzoberfläche trocken ist, fühlt sie sich rau an. Der Grund dafür ist, dass die erste Versiegelungsschicht die Holzmaserung angehoben und die Holzfasern aufgestellt hat. Um die Oberfläche wieder zu glätten, muss sie abgeschliffen werden.
Es ist aber nicht notwendig, viel Holz abzutragen oder großen Druck auszuüben. Einmal mit einem Schleifpapier in Körnung 180 bis 220 über die Fläche zu gehen, genügt.
Bei einer sehr großen Fläche kann natürlich auch eine Schleifmaschine zum Einsatz kommen.
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Noch einmal Versiegelung auftragen.
Um den Schleifstaub abzutragen, kann das Holz entweder mit dem Staubsauger abgesaugt oder mit einem feuchten Tuch abgewischt werden. Danach wird eine zweite Schicht Versiegelung aufgetragen.
Zwei Schichten reichen in aller Regel aus, um das Holz zu schützen. Nur wenn das Holz sehr porös ist, kann eine dritte Schicht sinnvoll sein.
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Das Holz grundieren.
Ist die Versiegelung komplett durchgetrocknet, kann die Grundierung aufgetragen werden. Die Grundierung bewirkt, dass die Acrylfarbe gut und gleichmäßig auf der Oberfläche haftet. Außerdem lässt sie einen einheitlich eingefärbten Malgrund entstehen. Dabei muss natürlich nur die Seite des Holzes grundiert werden, die bemalt wird.
Wie schon die Versiegelung muss auch die Grundierung trocknen. Danach kann das Holz bemalt werden.
Und damit geht es im 2. Teil weiter!
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