3 Tipps, wie Acrylfarben langsamer trocknen
Acrylfarben werden oft als anfängerfreundliche Alternative zu Ölfarben gesehen. Was die Leuchtkraft angeht, sind die beiden Farben nämlich durchaus miteinander vergleichbar. Allerdings sind Acrylfarben in der Handhabung wesentlich unkomplizierter. So können sie auf fast jedem Malgrund verwendet und in den verschiedensten Techniken vermalt werden. Der Maler muss keine besonderen Malregeln einhalten und braucht kein Lösemittel. Außerdem riechen Acrylfarben nicht.
Ein weiterer großer Unterschied ist die Trocknungszeit. Während Ölfarben sehr langsam trocknen, ist die Trocknungsdauer bei Acrylfarben sehr kurz. Das kann ein großer Vorteil sein, beispielsweise wenn der Maler verschiedene Farbschichten übereinanderlegen oder sein Bild zügig fertig haben möchte.
Aber die kurze Trocknungsdauer kann genauso zum Nachteil werden. Möchte der Maler zum Beispiel große Flächen oder sanfte Farbübergänge gestalten, bleiben ihm dafür nur wenige Minuten. Ärgerlich ist auch, wenn der Maler einen besonderen Farbton angemischt hat und schon nach kurzer Zeit feststellen muss, dass die Farbe auf der Palette angetrocknet ist und sich kaum noch vermalen lässt.
Andererseits gibt es Möglichkeiten, wie die Trocknungszeit von Acrylfarben beeinflusst werden kann. Ein Faktor dabei ist die Umgebung beim Malen. Je kühler und feuchter es in dem Raum ist, in dem der Maler arbeitet, desto länger dauert es, bis die Farben trocken sind.
Denn beim Trocknen verdunstet die Feuchtigkeit, die in den Farben steckt, und die Farbpigmente verbinden sich zu einer geschlossenen Schicht. Dieses Verdunsten geht in einem nasskalten Raum wesentlich langsamer.
Nur ist die Vorstellung, in einem kalten und klammen Raum zu malen, nicht unbedingt verlockend. Also müssen andere Lösungen her. Und die gibt es durchaus.
Hier sind drei Tipps, wie Acrylfarben langsamer trocknen!:
Inhalt
Tipp Nr. 1 : Mit Wasser arbeiten
Simples Wasser ist ein hilfreiches Mittel, um Acrylfarben länger feucht zu halten. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten, wie der Maler das Wasser einsetzen kann.
Die erste Möglichkeit ist, das Bild zwischendurch immer mal wieder zu besprühen. Am besten klappt das mit einer herkömmlichen Sprühflasche. Allerdings sollte der Maler nicht zu großzügig mit dem Wasser umgehen.
Besser ist, wenn er das Bild oder den entsprechenden Abschnitt gleichmäßig mit wenig Wasser und dafür öfter einsprüht. Sinnvoll kann außerdem sein, das Bild vor dem Befeuchten waagerecht auf den Tisch zu legen. Steht es senkrecht, könnte es nämlich passieren, dass die Farben verlaufen.
Mit der Sprühflasche kann der Maler auch die Farben auf der Palette feucht halten. Dazu einfach ab und zu einen feinen Sprühnebel auf die Farbpalette auftragen.
Eine andere Möglichkeit ist, den Malgrund vor dem Bemalen mit wenig Wasser einzupinseln. Der feuchte Untergrund sorgt ebenfalls dafür, dass die Acrylfarben langsamer trocknen. Allerdings funktioniert diese Methode nur am Anfang. Hat der Maler bereits ein paar Farbschichten aufgetragen, nutzt ihm der feuchte Malgrund nichts mehr.
Möchte der Maler in der Nass-in-nass-Technik arbeiten, ist Wasser ideal, um die Trocknungszeit der Acrylfarben zu verlängern. Wichtig ist nur, dass der Maler den Wassereinsatz nicht übertreibt. Sonst besteht die Gefahr, dass die Farben zu sehr verwässern oder sein Bild unschön verschmiert.
Tipp Nr. 2: Trocknungsverzögerer verwenden
Ist es dem Maler etwas zu heikel, die Trocknungszeit der Acrylfarben mit Wasser zu verlängern, kann er auf Trocknungsverzögerer zurückgreifen. Sie sind im Künstlerbedarf erhältlich und werden auch als Retarder bezeichnet.
Trocknungsverzögerer werden den Acrylfarben beigemischt. Das Mischungsverhältnis steht auf der Verpackung. Durch die Beigabe verlängert sich die Trocknungszeit um das Zwei- bis Dreifache. Dabei verändert ein Retarder weder die Konsistenz noch die Leuchtkraft der Farben.
Ein Trocknungsverzögerer besteht im Wesentlichen aus Alkohol, Feuchthaltemitteln und ein paar Zusätzen. Damit ist die Zusammensetzung mit der von Glycerin vergleichbar. Einige Künstler greifen deshalb auch einfach auf Glycerin aus der Apotheke oder der Drogerie zurück, um die Acrylfarben langsamer trocknen zu lassen.
So gut wie alle Hersteller von Acrylfarben haben Retarder im Sortiment. Doch der Maler kann gut mischen. Es ist also kein Problem, den Farben eines Herstellers den Retarder eines anderen Herstellers hinzuzufügen.
Normalerweise werden die Acrylfarben auf der Palette mit dem Trocknungsverzögerer gemischt. Der Maler kann den Retarder aber auch als eine Art Grundierung direkt auf den Malgrund auftragen. Eine weitere Möglichkeit ist, den Trocknungsverzögerer in eine Sprühflasche zu geben und das Bild damit zwischendurch dünn einzusprühen.
Tipp Nr. 3: Auf grundierter Leinwand malen
Auch der Malgrund hat Einfluss darauf, wie schnell Acrylfarben trocknen. Entscheidend an diesem Punkt ist die Saugfähigkeit. Herkömmliches Papier zum Beispiel ist meist stark saugend. Deshalb sind die Acrylfarben schon wenige Momente nach dem Auftrag trocken.
Hier kann der Maler entgegensteuern, indem er sein Papier grundiert. Die Grundierung bewirkt, dass das Papier die Feuchtigkeit aus den Farben nicht so schnell aufsaugt und die Farben folglich etwas länger feucht bleiben.
Als Malgrund für Acrylbilder ist Leinwand aber oft die beste Wahl. Dabei sollte auch die Leinwand grundiert sein. Auf einer grundierten Leinwand bleibt dem Maler nämlich mehr Zeit, um seine Farbflächen, Verläufe und andere Details zu gestalten, als auf Papier.
Besprüht der Maler die Leinwand dann noch mit wenig Wasser oder pinselt er sie ganz dünn mit Retarder ein, kann er die Trocknungszeit der Acrylfarben zusätzlich strecken.
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Thema: 3 Tipps, wie Acrylfarben langsamer trocknen
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Grundierung macht halt so viel unterschied!! Seid ich diese verwende, sehen meine Bilder echt um 1000% besser aus.
Oh Gott… Ich rege mich schon so lange darüber auf, dass mir die Farben zu schnell trocknen und höre erst jetzt von Trocknungsverzögerern… Na super. Aber, besser spät als nie, also danke!