Infos und Tipps zur Bildanalyse in der Kunst, 1. Teil
Selbst zu malen und eigene Kunstwerke zu erschaffen, macht natürlich am meisten Spaß. Doch etwas kunsttheoretisches Wissen kann hilfreich sein. Denn ein Künstler sollte sich immer auch mit der Kunst anderer befassen. Und im Kunstunterricht in der Schule und bei einem Kunststudium ist die Analyse von Bildern ohnehin ein fester Bestandteil des Lehrstoffs. In einem zweiteiligen Beitrag geben wir Infos und Tipps zur Bildanalyse in der Kunst.
Wir erklären, worum es dabei geht und wie eine Bildanalyse als Aufsatz aufgebaut ist:
Inhalt
Was ist eine Bildanalyse in der Kunst und was bezweckt sie?
Mit einer Bildanalyse in der Kunst ist in aller Regel eine schriftliche Arbeit gemeint. Der Aufsatz soll das jeweilige Bild beschreiben, auswerten und interpretieren.
Im schulischen Kunstunterricht sind Bildanalysen typische Inhalte von Klassenarbeiten und Prüfungen. Auch im Rahmen eines Kunststudiums steht die Bildanalyse regelmäßig als Klausurform auf dem Programm.
Doch auch jenseits von Schule und Studium, wenn der Hobby-Maler nur für sich die Werke anderer Künstler analysieren möchte, kommt ihm das Wissen zugute.
Die Absicht hinter einer Bildanalyse ist, das Auge zu schulen und das Verständnis von künstlerischen Stilmitteln zu fördern. Bei der Betrachtung des Bildes geht es also weniger darum, zu bewerten, ob und was einem an dem jeweiligen Bild gefällt. Das Ziel ist vielmehr, zu analysieren, wie der Künstler das Bild gemalt hat und warum er sich dabei für diese Farben und Techniken entschieden hat.
Dadurch hilft die Bildanalyse einerseits, ein Bild zu erfassen und nachzuvollziehen. Andererseits kann der Maler die Erkenntnisse aus der Analyse in seine eigenen Bilder einfließen lassen. Insofern sollte er die Bildanalyse nicht als lästige Pflichtübung, sondern als hilfreiches Training für die Praxis sehen.
Wie ist eine Bildanalyse aufgebaut?
Als Klassenarbeit oder Klausur sollte eine Bildanalyse bestimmten Anforderungen gerecht werden. Dazu gehört, dass das Werk möglichst objektiv betrachtet und in einen größeren Kontext eingeordnet wird.
Außerdem sollte die Argumentation einer sinnvollen, logischen und nachvollziehbaren Struktur folgen. Dass die Grammatik und die Rechtschreibung stimmen sollten, versteht sich von selbst.
Ein weiterer, sehr wichtiger Punkt ist der Aufbau der Bildanalyse. Wie bei den meisten Aufsätzen gilt auch für die Bildanalyse das Standardschema aus Einleitung, Hauptteil und Schlussteil. Der Hauptteil gliedert sich dann noch einmal in drei Unterteile.
Sofern es keine anderslautenden Vorgaben gibt, ist eine Bildanalyse in der Kunst also immer nach einem 5-Punkte-Schema aufgebaut:
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Teil: Einleitung
Wie fast jeder Aufsatz beginnt auch die Bildanalyse in der Kunst mit der Einleitung. Ihre Aufgabe besteht im Wesentlichen darin, den Leser an das Bild heranzuführen. Dazu kann der Verfasser die wichtigsten Eckdaten zum Werk und zum Künstler aufführen.
Am besten klappt das, wenn er die sogenannten W-Fragen beantwortet:
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Von wem ist das Bild?
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Wie heißt das Bild?
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Was stellt das Bild dar?
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Welcher Gattung gehört das Bild an?
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Wann und wo hat der Künstler das Bild erschaffen? Welcher Kunstepoche ist es zuzuordnen und wo wurde es ausgestellt?
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Wie hat der Künstler das Werk gemalt, welche Technik hat er verwendet?
Es reicht aber, wenn sich der Verfasser auf die wesentlichen Angaben beschränkt. Die Einleitung soll keine ausschweifenden Erklärungen beinhalten, sondern kurz und kompakt zusammenfassen, um welches Werk es geht. Aus diesem Grund sollte die Einleitung auch nur einen, höchstens zwei Absätze umfassen.
Eine Besonderheit bei der Bildanalyse ist, dass die Einleitung mit der sogenannten These endet. In der These gibt der Verfasser in einem Satz wieder, wie er das Werk interpretiert.
Je nachdem, welche Aspekte besonders relevant sind, sollte die These beantworten,
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was die Bedeutung des Bildes ist,
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was der Künstler mit seinem Werk ausdrücken wollte und
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ob es einen künstlerischen, kulturellen oder historischen Hintergrund gibt, durch den die Arbeit eine besondere Rolle spielt.
Ratsam ist, die These erst zu formulieren, wenn der Verfasser seine Analyse abgeschlossen hat. Denn die These soll nicht beschreiben, welchen Eindruck das Werk auf den Verfasser macht, sondern seine Erkenntnisse über das Bild auf den Punkt bringen.
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Teil: Hauptteil – Bildbeschreibung
An die Einleitung schließt sich der Hauptteil an und er beginnt mit der Bildbeschreibung. Dabei geht es hier tatsächlich darum, das Bild zu beschreiben. Der Verfasser analysiert und interpretiert noch nichts, sondern erläutert wirklich nur, was zu sehen ist.
Selbst wenn der Leser das Bild nicht kennt, sollte er sich nach der Bildbeschreibung vorstellen können, wie es aussieht.
Unterm Strich sollte die Bildbeschreibung deshalb Antworten auf folgende Fragen liefern:
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Was ist das zentrale Motiv des Bildes?
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Welche Elemente, Personen oder Gegenstände sind abgebildet und wie sind sie angeordnet?
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Wie ist der Vordergrund gestaltet? Was befindet sich auf mittlerer Ebene? Wie sieht der Hintergrund aus?
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In welcher Perspektive ist das Bild gemalt?
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Welche Flächen, Formen und Linien gibt es und wie sehen sie aus?
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Wie sind die Größenverhältnisse innerhalb des Motivs?
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Aus welchen Farben besteht das Bild? Gibt es ein besonderes Farbschema? Wie lassen sich die Farben im Farbkreis einordnen?
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Hat die Oberfläche eine bestimmte Textur?
Die Bildbeschreibung sollte ruhig ins Detail gehen. Der Verfasser sollte ausführlich und präzise beschreiben, was er sieht. Nur sollte er es bei der reinen Beschreibung belassen und noch keine Zusammenhänge herstellen oder Deutungen vornehmen.
Die eigentliche Bildanalyse folgt nach der Beschreibung. Und damit geht es im 2. Teil weiter.
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Thema: Infos und Tipps zur Bildanalyse in der Kunst, 1. Teil
Übersicht:
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