Acrylfarben mischen – Infos und Tipps
Acrylfarben sind recht unkompliziert in der Anwendung. Zudem machen sie fast alle Maltechniken mit, von einem sehr leichten, transparenten Farbauftrag bis hin zu dicken Farbschichten mit deutlich sichtbaren Strukturen. Die Farben, die auch an den Malgrund keine allzu großen Ansprüche stellen, sind in unzähligen Farbtönen erhältlich.
Reicht diese Farbpalette nicht aus oder sollen eigene Farbtöne kreiert werden, ist es möglich, Acrylfarben miteinander zu mischen. Doch worauf gilt es dabei zu achten? Der folgende Ratgeber fasst die wichtigsten Infos und Tipps rund ums Mischen von Acrylfarben zusammen.
Inhalt
- 1 Wie werden Acrylfarben richtig miteinander gemischt?
- 1.1 Können Acrylfarben mit zusätzlichen Farbpigmenten angereichert werden?
- 1.2 Ist es möglich, Acrylfarben verschiedener Hersteller miteinander zu mischen?
- 1.3 Lassen sich Künstleracrylfarben und Dispersionsfarben miteinander mischen?
- 1.4 Können Künstleracrylfarben und Acrylharzfarben miteinander gemischt werden?
- 1.5 Wie lassen sich eigene Acrylfarben anmischen?
- 1.6
- 1.7 Ähnliche Beiträge
Wie werden Acrylfarben richtig miteinander gemischt?
Das Mischen von Acrylfarben ist denkbar unkompliziert. Das bedeutet, die verschiedenen Farbtöne können einfach zusammengerührt werden, um so einen neuen Farbton zu erhalten. Ratsam ist allerdings, die zweite Farbe nach und nach hinzuzufügen.
Dadurch lässt sich der neue Farbton besser abschätzen. Außerdem sollten nicht zu viele verschiedene Farbtöne miteinander vermischt werden. Dies könnte nämlich dazu führen, dass eine unschöne, grau-braune Farbe entsteht, die matt und dumpf wirkt. Wasser sorgt dafür, dass die Acrylfarben geschmeidiger werden. Deshalb sollte der Pinsel in Wasser getaucht werden, bevor die Farben damit vermischt werden. Der feuchte Pinsel bewirkt, dass sich die Farben einfacher vermischen und besser auf dem Malgrund verteilen lassen.
Sollen die Farben verdünnt werden, um aquarellartige Lasuren anzulegen, wird Wasser beigemischt. Stark verdünnte Farben sollen aber zusätzlich mit etwas Acrylbinder angereichert werden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Haftung der Farben auf dem Malgrund nicht ausreicht. Sollen die Acrylfarben hingegen pastos und mit deutlich sichtbaren Pinselspuren oder Strukturen vermalt werden, werden sie mit Strukturpaste vermischt.
Können Acrylfarben mit zusätzlichen Farbpigmenten angereichert werden?
Die Leuchtkraft einer Acrylfarbe ergibt sich aus dem Verhältnis ihrer Bestandteile. Je intensiver und brillanter eine Farbe leuchtet, desto idealer ist ihre Zusammensetzung. Ein minimaler Überschuss an Acrylbinder ist aber meist gegeben. Deshalb ist es grundsätzlich möglich, einer Acrylfarbe eine kleine Menge an zusätzlichen Farbpigmenten hinzuzufügen.
Der Acrylbinder ist dafür zuständig, dass die Acrylfarbe gut deckt, auf dem Malgrund haftet und wasserfest auftrocknet. Wird eine Acrylfarbe nun mit Farbpigmenten angereichert und ist dadurch ihr Anteil an Acrylbinder zu gering, kann es passieren, dass die Farbpigmente lose auf dem Malgrund liegen bleiben.
Ratsam ist deshalb, zusätzlich auch etwas Acrylbinder beizumischen, wenn einer Farbe Pigmente hinzugefügt werden. Die Alternative dazu ist, die aufgetragene Farbschicht mit Acrylbinder als Zwischenfirnis zu fixieren. Auch dadurch lässt sich eine nicht ganz optimale Haftung ausgleichen.
Ist es möglich, Acrylfarben verschiedener Hersteller miteinander zu mischen?
Die Zusammensetzung von Künstleracrylfarben ist grundsätzlich ähnlich. Deshalb ist es möglich, Farben verschiedener Hersteller miteinander zu mischen. Besser ist aber, bei den Farben eines Herstellers zu bleiben. Der Grund hierfür ist, dass die Zusammensetzung zwar ähnlich, aber nicht vollkommen identisch ist.
Das Verhältnis zwischen Wasser, Farbpigment und Acrylbinder kann also Unterschiede aufweisen. Dies führt dazu, dass sich die Farben schlechter miteinander vermischen als Farben, die gleich eingestellt sind.
Lassen sich Künstleracrylfarben und Dispersionsfarben miteinander mischen?
Künstleracrylfarben und Dispersionsfarben aus der Malerabteilung des Baumarkts können prinzipiell miteinander vermischt werden. Vorausgesetzt, die Dispersionsfarben sind auf Wasserbasis hergestellt. Allerdings leidet die Farbqualität deutlich.
Deshalb sind solche Mischungen nicht unbedingt zu empfehlen. Möchte der Hobby-Künstler aus Kostengründen auf Dispersionsfarben zurückgreifen, kann er die unteren Farbschichten aber durchaus damit anlegen. Die oberen, sichtbaren Farbschichten kann er anschließend mit den hochwertigeren, jedoch auch teureren Künstleracrylfarben gestalten.
Können Künstleracrylfarben und Acrylharzfarben miteinander gemischt werden?
Ob Künstleracrylfarben und Acrylharzfarben miteinander mischbar sind, hängt davon ab, auf welcher Basis die Acrylharzfarben hergestellt sind. Künstleracrylfarben basieren immer auf Wasser. Sind die Acrylharzfarben ebenfalls auf Wasserbasis hergestellt, können die beiden Farbarten miteinander vermischt werden.
Wirklich empfehlenswert ist eine solche Mischung allerdings nicht, denn die neue Farbe wird keine überzeugende Qualität aufweisen. Acrylharzfarben auf Terpentinbasis lassen sich überhaupt nicht mit Acrylfarben mischen. Wasser und Terpentin gehen nämlich keine homogene Verbindung ein.
Wie lassen sich eigene Acrylfarben anmischen?
Um eigene Acrylfarben herzustellen, werden lediglich vier Dinge benötigt, nämlich
1. Acrylbinder,
2. Farbpigmente,
3. Wasser und
4. leere, verschließbare Behälter für die Farben.
In welchem Verhältnis die Zutaten miteinander vermischt werden müssen, ist auf der Verpackung des Acrylbinders angegeben. Es schadet aber nichts, wenn etwas mehr Acrylbinder beigemischt wird als angegeben. Schlimmer ist, wenn der Acrylbinderanteil zu gering ist, denn dann trocknet die Farbe nicht wasserfest auf.
Das eigentliche Herstellen der Farbe gliedert sich in zwei Schritte:
- · Als erstes wird der sogenannte Farbteig angesetzt. Dafür werden die Farbpigmente mit wenig Wasser angefeuchtet und zu einem geschmeidigen Farbbrei angerührt. Einige Farbpigmente neigen dazu, kaum Wasser anzunehmen. In diesem Fall können ein paar Tropfen Spiritus hinzugefügt werden. Meistens sumpfen die Farbpigmente dadurch besser ein. Der angerührte Farbteig sollte dann 24 Stunden lang ruhen.
- Hat sich der Farbteig gesetzt, wird er mit Acrylbinder angerührt. Damit ist die selbstgemachte Acrylfarbe auch schon fertig und kann in einen geeigneten Behälter umgefüllt werden.
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