Malen von Hautfarben mit Acrylfarben

Tipps und Infos zum Malen von Hautfarben mit Acrylfarben 

Wenn mithilfe von Acrylfarben kein Bild gemalt werden soll, das eine Landschaft, ein Stillleben, Gegenstände oder Abstraktes zeigt, sondern ein Portrait, spielen Hautfarben eine wichtige Rolle. In der Malerei wird die Hautfarbe als Inkarnat bezeichnet, wobei auch die Bezeichnungen Karnat, Fleischfarbe oder Fleischton verwendet werden.

Alle Hersteller von Acrylfarben bieten die rosafarbene Hautfarbe im Rahmen ihres Farbsortiments an und in aller Regel fällt die Farbsättigung sehr kräftig aus, wodurch die Farben dann sowohl lasierend als auch deckend aufgetragen werden können.

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Damit die Darstellung von Haut auf dem Acrylbild dann später der Realität aber möglichst nahekommt, ist es meist notwendig, eigene Farbmischungen auf Grundlage des fertigen Inkarnats anzumischen. 

   

Hier daher die wichtigsten Tipps und Infos zum Malen von Hautfarben mit Acrylfarben: 

 

Acrylfarben selbst anmischen

Wer nicht auf fertige Acrylfarben zurückgreifen möchte, kann sich seine Farben natürlich selbst anmischen. Dazu werden neben Farbpigmenten Acrylbinder und Wasser benötigt. Entsprechend der Angaben des Acrylbindeherstellers werden die Farbpigmente, das Wasser und der Acrylbinder dann im richtigen Verhältnis miteinander vermischt.

In welcher Reihenfolge die Bestandteile miteinander vermischt werden, spielt dabei eigentlich keine große Rolle, einfacher wird es jedoch, wenn zunächst ein Farbbrei aus den Farbpigmenten und dem Wasser hergestellt und dieser Farbbrei dann mit dem Acrylbinder vermischt wird. Um nun selbst eine Hautfarbe anzumischen, werden Pigmente in unterschiedlichen Farben benötigt. Ein recht sicheres Rezept besteht dabei darin, die Hautfarbe auf weißen Farbpigmenten in großer Menge aufzubauen und der weißen Farbe dann Orange und etwas Schwarz hinzuzufügen.

Da der Handel jedoch mittlerweile Acrylfarben in sehr guter Qualität, hoch pigmentiert und fein gerieben anbietet, ist es grundsätzlich nicht notwendig, Acrylfarben vollständig selbst anzumischen. Eine Ausnahme besteht nur dann, wenn grobkörnige Farben für Acrylbilder mit experimentellem Charakter gewünscht sind. Sehr feine Acrylfarben können von Hand prinzipiell nicht hergestellt werden. 

   

Eigene Hautfarben anmischen

Fertiges Inkarnat eignet sich ideal als Basis für eigene Hautfarben. Damit die Darstellung später möglichst realistisch aussieht, ist es wichtig, dass die Haut in unterschiedlichen Farbabstufungen gemalt wird. Als hilfreich hierbei erweist sich eine sogenannte Farbkarte.

Um eine Farbkarte herzustellen, werden zunächst kleine Felder eingezeichnet. Diese werden dann mit der Hautfarbe in unterschiedlichen Farbabstufungen ausgefüllt, idealerweise von hell nach dunkel. Sinnvoll dabei ist aber, die Mengenverhältnisse der beigemischten Farben ebenfalls auf der Farbkarte zu notieren, damit der jeweilige Farbton dann auch später bei Bedarf noch nachgemischt werden kann.

Beim Malen kann die Farbkarte dann an die entsprechende Stelle gehalten und der am besten geeignete Farbton ausgewählt werden.

   

Hautfarben auf dem Acrylbild vermalen

Die Haut sieht je nach Gesichts- oder Körperpartie und je nach Lichteinfall anders aus. Eine Möglichkeit, um solche Farbunterschiede sanft und dabei realistisch und lebendig darzustellen, besteht darin, Farbverläufe zu malen. Dies ist aufgrund der schnellen Trocknungszeit von Acrylfarben zwar nicht ganz so einfach, mithilfe der Nass-in-nass-Technik jedoch durchaus möglich.

Zunächst wird dazu die Stelle des Bildes, auf der der Farbverlauf gestaltet werden soll, angefeuchtet. Hierfür wird etwas klares Wasser mit einem entsprechend breiten Pinsel aufgetragen oder der Farbverlauf wird direkt auf einer noch nassen Farbfläche gestaltet. Durch den feuchten Untergrund verlängert sich die Trocknungszeit der Acrylfarben um zehn bis 30 Minuten.

Auf diese angefeuchtete Fläche wird dann entweder nur ein Farbton aufgetragen, wenn der Farbton ins Transparente gemalt werden soll, oder es werden zwei oder mehrere Farbtöne aufgetragen, wenn mehrere Farben ineinander verlaufen sollen. Anschließend wird der Pinsel mit klarem Wasser gereinigt, leicht abgetrocknet und dann leicht überlappend über die Ränder der Farben gezogen. Dies wird sooft wiederholt, bis der gewünschte Farbverlauf entstanden ist.

Wichtig dabei ist aber, den Pinsel jedes Mal zu reinigen und anzufeuchten, damit sich die Farbe nach und nach verwäscht. In der Malerei wird dieses Verwaschen als Lavieren bezeichnet. Entstehen während der Gestaltung Flecken, weil die Farbe an einigen Stellen bereits antrocknet, kann die gesamte Fläche neu gewässert werden, um den Trocknungsprozess aufzuhalten. Zum Schluss wird mit einem großen, flachen Pinsel nochmals über die gesamte Farbfläche gestrichen.

Dabei wird der Pinsel mit wenig Druck und im rechten Winkel zur bisherigen Malrichtung geführt, um auf diese Weise die jetzt noch sichtbaren Pinselstricke zu verwischen. Ein sehr lebendiges Bild entsteht durch die Kombination von einem pastosen und einem lasierenden Farbauftrag. Das bedeutet, die eigentliche Farbfläche wird gestaltet, indem die Acrylfarben deckend aufgetragen werden.

Anschließend werden mithilfe von stark verdünnter Acrylfarbe entsprechende Farbakzente und Schattierungen gesetzt. Bei einer expressiven Darstellung werden daneben anstelle einer möglichst realistischen Darstellung häufig farbige Schatten gemalt. Hierbei werden die Schattenpartien dann meist mithilfe von Komplementär-Farbkontrasten gestaltet.

Weiterführende Vorlagen und Anleitungen zur Acrylmalerei:

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Ein Gedanke zu „Malen von Hautfarben mit Acrylfarben“

  1. Hallo liebe Damen und Herren von Acrylmalerei,
    ich versuche gerade zum 1. mal ein Portrait von meinem Vater mit Acrylfarben zu malen. Ich finde ihre Tips und Anleitungen sehr hilfreich und hoffe das mir das Bild wirklich gut gelingt!!!Es soll ein Geschenk werden,
    Vielen Dank und weiter so!!!
    Hochachtungsvoll Cornelia

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