Ausführlicher Ratgeber zum Gestalten von Hintergründen, 1. Teil

Ausführlicher Ratgeber zum Gestalten von Hintergründen, 1. Teil

Bei einem Bild spielt das eigentliche Motiv so gut wie immer die Hauptrolle. Die meisten Beiträge zum Malen beschäftigen sich deshalb auch damit, wie ein Motiv gestaltet und in Szene werden kann. Doch gerade wenn der Maler viel Zeit und Arbeit in sein Motiv investiert, sollte er sich genauso aufmerksam dem Hintergrund widmen.

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Ausführlicher Ratgeber zum Gestalten von Hintergründen, 1. Teil

Warum? Weil der Hintergrund ein entscheidendes Element sein kann, um das Motiv erst so richtig in den Mittelpunkt zu rücken.

Grund genug, einmal einen ausführlichen Ratgeber zum Gestalten von Hintergründen zu erstellen. Wir geben Anregungen, verraten Tipps und zeigen Techniken, wie der Maler vorgehen kann.

Also, legen wir los!:

Viele Möglichkeiten für die Gestaltung des Hintergrunds

Ein geschickt angelegter und gut gemachter Hintergrund kann dafür sorgen, dass ein Acrylbild noch aussagekräftiger und in sich stimmiger wirkt als ohnehin schon. Er kann das Hauptmotiv unterstützen und den Fokus gezielt darauf lenken. Andersherum kann ein unglücklich gewählter Hintergrund viel Bildwirkung nehmen.

Doch damit stellt sich gleich als zentrale Frage, welche Möglichkeiten der Maler hat, um den Hintergrund seines Acrylbildes zu gestalten. Wie so oft in der Kunst gibt es dafür keine strengen Regeln.

Vielmehr kann der Maler seiner Kreativität und Phantasie freien Lauf lassen. Allerdings haben sind bestimmte Methoden einfach bewährt.

Und dabei läuft es meistens auf

  • einfarbige Hintergründe,

  • Farbverläufe oder

  • mittels bestimmter Maltechniken angelegte Hintergründe

hinaus. Je nachdem, ob der Maler für seinen Hintergrund mit Acrylfarben oder zum Beispiel Aquarellfarben arbeitet, sind die Vorgehensweisen dann verschieden.

Ein allgemeiner Tipp vorab

Im Laufe der Zeit entwickelt jeder Maler seinen persönlichen Stil, findet seine bevorzugten Techniken und erarbeitet sich seine eigenen Methoden. Und so gibt es Künstler, die erst das Motiv malen und danach erst den Hintergrund wie einen Rahmen um das Motiv setzen.

Wer noch nicht ganz so viel Erfahrung hat, ist aber besser beraten, mit dem Hintergrund zu beginnen. Der Grund hierfür ist, dass ein Gemälde meist aus verschiedenen Schichten besteht, die sich nach und nach entwickeln.

Fängt der Maler mit dem Hintergrund an und arbeitet sich dann Ebene für Ebene in Richtung Vordergrund, kann er nach jeder Schicht noch einmal Korrekturen vornehmen und Feinheiten abstimmen. So tastet er sich allmählich an das Gesamtbild heran, das er letztlich erreichen will.

Ein weiterer Pluspunkt von dieser Arbeitsweise ist, dass die kleinen Details erst in den letzten, obersten Schichten an der Reihe sind. Damit sinkt die Gefahr, dass der Maler aus Versehen schon fertig gestaltete Bildelemente übermalt. Außerdem muss er nicht mühsam um einzelne Farbflächen herummalen.

Und wenn der Hintergrund zuerst auf der Leinwand oder dem Malkarton ist und den Maler nicht überzeugt, kann er diesen einfach unter neuen Farbschichten verschwinden lassen. Ist das Hauptmotiv bereits mit von der Partie, klappt das nicht mehr so gut.

Hintergründe mit Acrylfarben gestalten

Möchte der Maler bei seinem Bild nur Acrylfarben verwenden, gibt es mehrere Möglichkeiten, um den Hintergrund anzulegen. Die mit Abstand einfachste Variante ist, die gesamte Bildfläche in einem Farbton zu grundieren. Dadurch hält sich der Hintergrund komplett zurück und gibt die gesamte Bühne für das Motiv frei.

Aber natürlich kann der Maler den Hintergrund auch etwas aufwändiger gestalten. Und dabei bieten sich vor allem folgende Maltechniken an:

Farbverläufe

Um ein Motiv in Szene zu setzen, ist ein Farbverlauf als Hintergrund fast immer eine gute Wahl. Von einem Farbverlauf wird gesprochen, wenn eine Farbe in eine andere Farbe übergeht.

Dabei kann es sich um verschiedene Farbtöne oder nur einen Farbton in unterschiedlichen Nuancen handeln. Außerdem kann der Farbübergang recht hart oder sanft fließend, eher gleichmäßig oder ganz unregelmäßig sein.

Um als Hintergrund einen Farbverlauf mit Acrylfarben anzulegen, eignen sich vor allem zwei Techniken. Die erste Methode ist die Nass-in-nass-Technik. Dafür setzt der Maler Acrylfarben in zwei oder mehr Farbtönen deckend nebeneinander.

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Anschließend geht er mit einem sauberen Pinsel in die feuchten Farben hinein, um sie so ineinander zu ziehen und miteinander zu vermalen. Um den Verlauf noch sanfter und fließender zu gestalten, kann der Maler auch mehrfach mit einem Pinsel, den er immer wieder mit Wasser benetzt, über die Farbstreifen gehen.

Auf diese Weise gehen die Farben zunehmend ineinander über, ohne dass sichtbare Kanten übrig bleiben.

Die zweite Technik ist das Lavieren. Hier arbeitet der Maler in aller Regel nur mit einem Farbton. Diesen trägt der Maler zunächst deckend auf den Malgrund auf.

Anschließend taucht er seinen Pinsel in Wasser und malt mehrfach über die Fläche. So verwäscht die Farbe zunehmend und bildet dadurch, dass sie zu den Rändern hin immer heller ausläuft, wunderschöne Farbverläufe.

Lasuren

Für die Lasurtechnik verdünnt der Maler seine Acrylfarben stark. Mit der wässrigen Farbe gestaltet er dann eine Schicht auf dem Malgrund. Wenn diese Farbschicht trocken ist, legt er die nächste Farbschicht darüber.

Da die einzelnen Farbschichten recht transparent sind, schimmern die unteren Lagen durch. Auf diese Weise entstehen interessante Mischtöne und tolle Effekte.

Ein lasierter Hintergrund wirkt luftig leicht und erinnert fast an Aquarellfarben. Wichtig ist aber, dass der Maler im Hinterkopf behält, wie sich Farben zueinander verhalten. Legt er beispielsweise eine rote Lasur über eine gelbe, wirkt die Fläche orange.

Strukturen

Möchte der Maler seinem Hintergrund besonders viel Tiefe verleihen und eine reliefartige Fläche entstehen lassen, ist die Strukturtechnik eine gute Wahl.

Für diese verwendet der Maler eine Strukturpaste, die er mit einem Malmesser, einem Spachtel, einem Kartonstreifen, den Fingern oder einem anderen Werkzeug auf den Malgrund aufträgt und anschließend so ausformt, dass die gewünschten Strukturen entstehen.

Danach kann er mit Acrylfarben über die strukturierte Fläche malen.

Eine andere Möglichkeit ist, die Strukturpaste gleich mit Acrylfarbe zu mischen. Dadurch ist der Malgrund in einem Schritt strukturiert und eingefärbt. Allerdings muss der Maler gar nicht unbedingt auf Strukturpaste zurückgreifen.

Spannende Effekte kann er nämlich auch erzielen, wenn er seine Acrylfarben mit Sand, Kreidepulver, Gips und ähnlichen Materialien vermischt.

Anders als zum Beispiel Ölfarben lassen sich Acrylfarben sehr gut mit anderen Farbsorten kombinieren. Für die Gestaltung des Hintergrunds eröffnen vor allem Aquarellfarben tolle Möglichkeiten. Diese schauen wir uns im 2. Teil des Ratgebers an.

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Hier schreiben die beiden Künstler und Maler RZA & Feryal (Christian Gülcan & Ferya Gülcan). Beide Baujahr 1974, mit teilweise unterschiedlichen Einstieg (Grafitti, Zeichnen & Design) in die Acrylmalerei. Wir sind Markeninhaber der Kunstschmiede kooZal und malen hauptsächlich moderne und abstrakte Acrylbilder im Großformat, malen aber auch mit Ölfarben, lieben Druck- & Schablonentechniken und zeichnen viel. Unser eigenes Studio bzw. Atelier befindet sich in Bremen.

3 Gedanken zu „Ausführlicher Ratgeber zum Gestalten von Hintergründen, 1. Teil“

  1. Ich denke man sollte sich ausgewogen mit allen beschäftigten. Es bringt nichts sich nur auf den Hintergrund zu konzentrieren – Ausgewogenheit ist der Schlüssel zu einem guten Bild.

  2. Danke für die sehr guten und ausführlichen Tipps. Besonders das Thema Hintergrund war für mich interessant. Es ist sehr schön, dass ihr euer Wissen teilt.

  3. Da stimme ich voll zu. Alles zusammen ergibt die stimmige Komposition. Anders würde es nicht wirken oder unfertig oder gar verdorben erscheinen

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