Was macht die Malerei der Romantik aus?

 Was macht die Malerei der Romantik aus?

Begrifflichkeiten wie Malerei der Romantik oder romantische Malerei hat vermutlich jeder schon einmal gehört. Aber was macht die Malerei der Romantik aus? Was sind typische Merkmale? Und wer sind bekannte Vertreter der romantischen Malerei? Wir geben Antworten!

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Was macht die Malerei der Romantik aus

Was genau ist die Malerei der Romantik?

Die Romantik war eine stilistische Epoche, die Ende des 18. Jahrhunderts begann und bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts andauerte. Sie umfasste aber nicht nur die Malerei, sondern auch die Literatur und andere Formen der Kunst. Tatsächlich schaffte die romantische Literatur der damaligen Zeit sogar die Grundlage dafür, dass sich die romantische Malerei überhaupt entwickeln konnte.

Allerdings haben die Literatur und die Kunst der Romantik wenig mit Liebe, Verliebtsein oder Kuscheln bei Kerzenlicht und sanfter Musik zu tun. Denn im Unterschied zum heutigen, alltäglichen Sprachgebrauch hat der Begriff der Romantik in der Kunst eine andere Bedeutung. Dazu gleich mehr.

Was macht die Malerei der Romantik aus?

Ähnlich wie der Impressionismus oder der Expressionismus ist auch die Malerei der Romantik weniger ein bestimmter Stil, der sich durch eindeutige Merkmale kennzeichnet. Hinter der Romantik steht vielmehr eine Geisteshaltung.

Die Romantiker stellten sich sowohl gegen die traditionellen Denkweisen der Antike als auch gegen die neuen Ansichten der Aufklärung. Ihre Absicht zwar, die Aufmerksamkeit auf Gefühle und das nicht Erklärbare zu lenken.

Die gottgegebene Großartigkeit der Natur einerseits und die Mystik samt Fabelwesen andererseits waren dabei zentrale Themen. Aber auch für politische Motive konnten sich die Romantiker zeitweise begeistern.

Eine Gemeinsamkeit vieler romantischer Bilder ist, dass das Motiv oft sehr detailreich dargestellt ist. Gleichzeitig sind die Farben eher dunkel und die Stimmung düster.

Solche Spuren der Romantik finden sich auch in der gegenwärtigen Kultur wieder. So greifen Genres wie zum Beispiel Fantasy, Horror und Gothic die Romantik im kunstgeschichtlichen Sinne auf.

Gibt es verschiedene Arten der romantischen Malerei?

Die Romantik der Malerei teilt sich weniger in verschiedene Arten, sondern eher in unterschiedliche Epochen auf. Die geläufige Einteilung in die Früh-, die Hoch- und die Spätromantik bezieht sich zwar nur auf die Literatur. Doch auch die romantische Malerei lässt sich grob drei Epochen zuordnen.

In der frühen Phase der Romantik bis 1815 wollten die Romantiker vor allem die göttlichen Wunder der Natur ergründen. Ihr Ziel war ein philosophischer Gegenentwurf zur klassischen Haltung der Antike und zum rationalen Denkansatz der Aufklärung.

Die einmalige und überwältigende Schönheit der Natur war deshalb ein zentrales Motiv der Bilder. Daneben waren Porträts und Stillleben beliebt.

In der Zeit ab 1815 bis etwa 1848 wird auch in der Malerei von der Spätromantik gesprochen. Weil die Grundsatzfragen der frühen Romantiker als geklärt galten, richteten die Künstler nun ihre Aufmerksamkeit darauf, die Motive besonders detailreich abzubilden. Außerdem begannen sie damit, mit Mythen und Fabelwesen zu experimentieren.

Gegen Ende der Spätromantik gingen einige Künstler dazu über, sich intensiv mit bösen Fabelwesen, den Abgründen der menschlichen Existenz und dem Tod zu befassen.

So entstanden düstere, teils furchteinflößende Bilder mit einer schaurigen Stimmung. Im Zusammenhang mit solchen Werken werden deshalb auch die Bezeichnungen Schwarze Romantik oder Schauerromantik verwendet.

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Wer sind berühmte Vertreter der romantischen Malerei?

Wie jede andere Stilrichtung hat auch die Romantik einige namhafte Maler hervorgebracht. Einer von ihnen ist Caspar David Friedrich. Der deutsche Maler, dessen Arbeiten der frühen Romantik zugeordnet werden, ist für viele der Inbegriff von romantischer Malerei.

Die melancholische Weltsicht des Malers kam auch in seinen Bildern zum Ausdruck. Friedrich malte überwiegend Szenen in der Natur, die als Allegorien für einen tieferen Sinn stehen sollten. Dabei gestaltete der Künstler seine Motive bewusst sinnoffen.

Sinnoffen bedeutet, dass der Künstler den Betrachter zwar zum Nachdenken anregen möchte, die Bedeutung aber nicht vorgibt. Wie gut ihm das gelungen ist, zeigt sich unter anderem daran, dass sich selbst Kunstwissenschaftler oft uneinig darüber sind, was Friedrichs Bilder wirklich bedeuten. Die bekanntesten Arbeiten des Künstlers sind der „Wanderer im Nebelmeer“, die „Abtei im Eichwald“ und „Die Lebensstufen“.

Ein anderer wichtiger deutscher Romantiker ist Philipp Otto Runge, der ebenfalls in der frühen Romantik wirkte. Sein Schwerpunkt war die Darstellung von Menschen. In der Natur sah er hauptsächlich ein Symbol des Göttlichen. Zu Runges bedeutsamsten Werken zähen „Die Hülsenbeckschen Kinder“, „Der Morgen“ und „Pauline im grünen Kleid“.

Einer der berühmtesten Vertreter der französischen Romantik ist Théodore Géricault. Die große Liebe des Malers zu Pferden ließ die Tiere zu einem Hauptmotiv seines Werkes werden. Daneben widmete sich der Künstler gerne Landschaftsmalereien und Porträts.

Bereits zu Lebzeiten wurde Géricault durch sein Gemälde „Das Floß der Medusa“ berühmt. Das Bild zeigt einen Schiffbruch, der auf realen Geschehnissen beruht. Dieser Umstand sorgte für einen Skandal, als das Bild zum ersten Mal ausgestellt wurde.

Daneben gehören „Three Lovers“ und etliche Porträts zu den bekanntesten Arbeiten des Malers. Die Porträts sind deshalb so besonders, weil Géricault bevorzugt Personen wählte, die psychisch schwer erkrankt waren oder aus anderen Gründen von der Gesellschaft eher gemieden wurden.

Die englische Romantik hat mit William Turner ihren wichtigsten Vertreter. Viele seine Arbeiten sollten die nachfolgenden Impressionisten stark beeinflussen. Turners bevorzugte Motive waren das Meer und Landschaften.

Dabei legte er weniger Wert auf eine präzise Darstellung, sondern interessierte sich hauptsächlich für das Licht und die Stimmung des Augenblicks. Seine bekanntesten Arbeiten sind die „Fischer auf See“, „Das Sklavenschiff“ und „Die kämpfende Temeraire“.

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Hier schreiben die beiden Künstler und Maler RZA & Feryal (Christian Gülcan & Ferya Gülcan). Beide Baujahr 1974, mit teilweise unterschiedlichen Einstieg (Grafitti, Zeichnen & Design) in die Acrylmalerei. Wir sind Markeninhaber der Kunstschmiede kooZal und malen hauptsächlich moderne und abstrakte Acrylbilder im Großformat, malen aber auch mit Ölfarben, lieben Druck- & Schablonentechniken und zeichnen viel. Unser eigenes Studio bzw. Atelier befindet sich in Bremen.

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