Selbst Brauntöne mischen – so geht’s

Selbst Brauntöne mischen – so geht’s

Braun entsteht, wenn Rot und Grün miteinander vermischt werden. So lernen es schon Grundschüler im Kunstunterricht. Und natürlich ist diese Aussage nicht falsch. Nur ist Braun eben nicht gleich Braun. Vielmehr gibt es Brauntöne in den verschiedensten Nuancen. Wer für sein Acrylbild einen ganz bestimmten Braunton haben möchte, muss deshalb ein bisschen experimentieren.

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Selbst Brauntöne mischen - so geht's

In diesem Beitrag erklären wir, wie der Maler selbst Brauntöne mischen kann und worauf es dabei ankommt:

Selbst Brauntöne mischen – die Materialien

Wir mischen die Brauntöne aus Grundfarben. Hersteller von Acrylfarben haben in ihren Sortimenten dafür die sogenannten Primärfarben. Diese bestehen aus den Farben Primär Gelb, Primär Rot und Primär Blau. Je nach Hersteller heißen die Farben zum Teil anstelle von Primär Rot auch Primär Magenta und anstelle von Primär Blau auch Primär Cyan. Aus diesen drei Grundfarben lassen sich unzählige andere Farbtöne mischen.

Generell eignen sich die Primärfarben am besten, um eigene Farben zu kreieren. Es ist zwar auch möglich, Pigmentfarben in jedem beliebigen Gelb-, Rot- und Blauton zu verwenden. Allerdings wirken die fertig gemischten Farbtöne dann oft weniger klar und sauber.

Um das Mischen von Brauntönen zu üben und bei dieser Gelegenheit auch gleich Farbkarten zu erstellen, werden benötigt:

  • Acrylfarbe in Primär Gelb, Primär Rot, Primär Blau, Weiß und Schwarz

  • Malblock

  • Lineal und Stift

  • Malmesser und Pinsel

  • Palette, Teller oder ähnlicher Gegenstand zum Mischen der Farben

  • Küchentücher und Gefäß mit Wasser

Mittels Lineal und Stift kann der Maler Kästchen auf den Malblock zeichnen und jeweils mit den verschiedenen Brauntönen ausmalen. Neben den Kästchen sollte er sich die Mengenverhältnisse der verwendeten Acrylfarben notieren. Auf diese Weise kann er später immer wieder nachvollziehen, wie die Brauntöne entstanden sind.

Für das Mischen als solches ist ein Malmesser das optimale Werkzeug. Bei einem Pinsel kann es nämlich passieren, dass zu viel Farbe in den Haaren hängen bleibt und die Pinselhaare dadurch verkleben.

Ist ein Braunton gemischt, sollte der Maler das Malmesser und den Pinsel gut reinigen, bevor er sich um den nächsten Farbton kümmert. Dabei ist ratsam, das Malwerkzeug zuerst in einem Stück Küchenpapier abzustreifen und danach in Wasser auszuwaschen.

Durch das vorherige Abstreifen der Farbe wird das Wasser nicht so schnell schmutzig und muss folglich seltener gewechselt werden.

Selbst Brauntöne mischen – so geht’s

Braun kommt in den verschiedensten Nuancen vor. Baumstämme, Holz, Erde, Nüsse, Kaffee, Schokolade, Zimt, Honig, Bernstein oder Karton sind nur ein paar Beispiele für Dinge, die alle braun sind und trotzdem in ganz unterschiedlichen Brauntönen daherkommen. So ergibt sich eine riesige Palette an Brauntönen, die der Maler versuchen kann, selbst nachzumischen.

Braun aus den Grundfarben im gleichen Verhältnis

Mischt der Maler Primär Gelb, Primär Rot und Primär Blau im Verhältnis 1:1:1 miteinander, entsteht ein dunkler, kräftiger Braunton. Die Farbe kommt dem sehr nahe, was als fertige Acrylfarbe unter Umbra erhältlich ist.

Diesen Farbton kann der Maler nun variieren, indem er der Mischung nach und nach Gelb hinzufügt. Je höher der Gelbanteil wird, desto heller wird der Braunton. Daneben kann der Maler die entstandenen Farbtöne mit Weiß aufhellen. Dadurch entstehen weitere Nuancen von Umbra.

Braun mit Orange als Basis

Für einen Braunton, der in Richtung Ocker geht, kann sich der Maler zunächst ein recht helles Orange anmischen. Dafür nimmt er Gelb und fügt wenig Rot und einen kleinen Spritzer Blau hinzu.

Um Braunschattierungen zu erhalten, mischt der Maler nun schrittweise wenig Blau hinein. Allerdings muss er hier mit der Dosierung ein bisschen aufpassen. Denn wenn der Blauanteil zu hoch wird, wird die Farbe grünlich. Geht der Farbton zu sehr ins Grün, kann der Maler mit Rot gegensteuern.

Dadurch entsteht dann zwar kein Ocker mehr, aber dafür ergibt sich ein kräftiges Braun. Die verschiedenen Farbtöne kann der Maler dann wieder mit Weiß aufhellen oder mit sehr wenig Schwarz abdunkeln.

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Braun aus Rot, Gelb und Schwarz

Sehr schöne Brauntöne, die ins Rotbraun gehen, erhält der Maler mit einem Rotton als Grundlage. Für den Rotton mischt er Rot und Gelb im Verhältnis 1:1. Anschließend kann er seine Ausgangsfarbe nach und nach mit Schwarz abdunkeln.

Je höher der Schwarzanteil ist, desto intensiver wird das Braun. Etwas weiße Acrylfarbe sorgt dann noch einmal für weitere Schattierungen.

Selbst Brauntöne mischen oder besser fertig kaufen?

Die Hersteller von Acrylfarben halten eine recht große Auswahl an verschiedenen Brauntönen bereit. Allerdings kann es sein, dass Farben unterschiedlicher Hersteller im trockenen Zustand verschieden aussehen, obwohl sie den gleichen Namen haben.

Ob der Maler selbst gemischte oder fertig gekaufte Farben verwendet, bleibt eine Frage der persönlichen Vorlieben. Zudem kommt es auf das Malprojekt an. Möchte der Maler ein großes Acrylbild malen, bei dem er recht viel von einem ganz bestimmten Braunton braucht, ist es vermutlich sinnvoller, die entsprechende Acrylfarbe zu kaufen.

Denn zweimal exakt denselben Braunton anzumischen, ist nahezu unmöglich. Nur sollte sich der Maler dann auch für die Farbe eines Herstellers entscheiden.

Braucht der Maler für sein Bild hingegen nur eine recht kleine Farbmenge oder macht es nichts, wenn die Brauntöne etwas voneinander abweichen, kann es sehr interessant sein, die Farbtöne selbst zu mischen.

Zumal der Maler auf diese Weise nicht nur seine ganz eigenen Nuancen entwerfen kann und keine Unmengen an Geld für hochwertige Acrylfarben ausgeben muss. Stattdessen ist das Farbenmischen eine gute Übung, die dabei hilft, ein Gefühl für die Farben und ihr Verhalten zu entwickeln.

Außerdem liefern die entstandenen Farben und die ausgemalten Kästchen auf den Farbkarten oft Ideen und Anregungen für weitere Bilder. Es lohnt sich also durchaus, nicht nur auf der Leinwand mit Farben zu experimentieren.

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Hier schreiben die beiden Künstler und Maler RZA & Feryal (Christian Gülcan & Ferya Gülcan). Beide Baujahr 1974, mit teilweise unterschiedlichen Einstieg (Grafitti, Zeichnen & Design) in die Acrylmalerei. Wir sind Markeninhaber der Kunstschmiede kooZal und malen hauptsächlich moderne und abstrakte Acrylbilder im Großformat, malen aber auch mit Ölfarben, lieben Druck- & Schablonentechniken und zeichnen viel. Unser eigenes Studio bzw. Atelier befindet sich in Bremen.

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