Mallehrer werden – die wichtigsten Fragen in der Übersicht, Teil 2
Wer das Malen für sich entdeckt und im Laufe der Zeit ein gewisses Niveau erreicht hat, möchte sein Wissen und seine Erfahrungswerte möglicherweise gerne an andere weitergeben. Vielleicht spielt er auch mit dem Gedanken, mit der Malerei Geld zu verdienen. Nur eben nicht als Künstler, der seine Bilder verkauft, sondern in erster Linie durch Malunterricht. Aber ist es ohne Weiteres möglich, Mallehrer zu werden?
Braucht es dafür einen besonderen Abschluss? Und wie lässt sich das Vorhaben in die Tat umsetzen? In einer ausführlichen Übersicht beantworten wir die wichtigsten Fragen zum Thema. Dabei haben wir uns in Teil 1 die möglichen Wege mit den dazugehörigen Ausbildungen und Abschlüssen angeschaut.
Hier ist Teil 2!:
Wo kann ein Mallehrer tätig werden?
Einem Lehrer für Kunst und Malerei stehen verschiedene Möglichkeiten offen, wo er arbeiten kann. Je nachdem, wo er unterrichtet, gibt es aber sowohl mit Blick auf die Form und die Inhalte des Unterrichts als auch hinsichtlich der Schüler Unterschiede.
Lehrer in der Schule
In einer staatlichen oder privaten Schule kann der Lehrer seinen Schülern im Unterricht die Malerei näherbringen und dabei auch mit verschiedenen Farbarten und Maltechniken arbeiten.
Allerdings beschränkt sich der Kunstunterricht nicht nur aufs Malen. Stattdessen ist er breiter angelegt und bezieht die verschiedenen Facetten der Bildenden Künste ein. Deshalb stehen neben gemalten Bildern auch Zeichnungen, Skulpturen, Töpferarbeiten und viel Kunsttheorie auf dem Lehrplan.
Ab der Oberstufe ist der Kunstunterricht kein Pflichtfach mehr und die Schüler entwickeln zunehmend Interesse und Begeisterung für die Kunst.
Durch die bewusste Entscheidung, Kunst als Grund- oder Leistungskurs zu wählen, haben die Schüler aber natürlich auch höhere Erwartungen an den Lehrer. Einige seiner Schüler wird der Lehrer außerdem dabei unterstützen, ihren Weg für ein Studium im Bereich der Künste vorzubereiten.
Lehrer an einer Kunsthochschule
Kunstakademien und Kunsthochschulen haben Interesse an guten Mallehrern, die den Studierenden eine breite Vielfalt an Maltechniken näherbringen und sie für deren weiteren Weg inspirieren können.
Der Lehrer hat die Möglichkeit, seinen Unterricht abwechslungsreich und originell zu gestalten.
Allerdings muss ein Dozent an einer Akademie oder Hochschule selbst ein versierter Maler sein und gleichzeitig ein breites Wissen in der Kunsttheorie und der Kunstgeschichte vorweisen können.
Mallehrer in einem Verein
Wird der Mallehrer in einem Verein oder einer Freizeiteinrichtung tätig, steht das Malen klar im Vordergrund. Die Schüler, die an den Kursen teilnehmen, möchten das Malen entweder lernen oder ihre Kenntnisse erweitern und vertiefen.
Dabei können die Kurse in regelmäßigen Abständen stattfinden oder als Intensivkurse zum Beispiel an einem Wochenende, an drei Abenden oder in den Ferien angelegt sein.
In Vereinen und Einrichtungen zur Freizeitgestaltung von Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen oder Senioren sind die Hürden für den Mallehrer nicht so hoch wie an einer staatlichen Schule oder einer Kunstakademie.
Auch das Niveau, auf dem der Mallehrer selbst malt, muss nicht ganz so hoch sein. Denn neben soliden Grundlagen und einem gewissen Verständnis für Pädagogik steht bei den Kursen vor allem der Spaß an der Sache im Vordergrund.
Privatlehrer für Malerei
Wer Mallehrer werden möchte, kann privaten Unterricht geben. Der Vorteil dabei ist, dass der Mallehrer sein eigener Herr ist und komplett frei entscheiden kann, was er wann wie unterrichtet. Ob er zum Beispiel Workshops anbietet, bei sich daheim Malkurse gibt oder seine Schüler online in Video-Kursen anleitet, bleibt ihm selbst überlassen.
Der Nachteil besteht aber darin, dass sich der Mallehrer um alles selbst kümmern muss, wenn er Privatunterricht geben will.
Er muss nicht nur den Unterricht vorbereiten und die benötigten Materialien besorgen, sondern auch selbst nach Schülern suchen und die Bürokratie im Hintergrund erledigen. Erzielt der Mallehrer mit seinem Unterricht Einkommen, muss er die Einnahmen außerdem ordnungsgemäß versteuern.
Wo und wie findet der Mallehrer Schüler?
Unterrichtet der Mallehrer selbstständig, gehört zu den größten Herausforderungen, Schüler zu finden. Denn als Privatlehrer hat er zumindest anfangs keine Einrichtung hinter sich, die seine Kurse bewirbt oder ihn regelmäßig bucht.
Um Teilnehmer für seinen Malunterricht zu finden, kann der Mallehrer an verschiedenen Punkten ansetzen:
Mund-zu-Mund-Propaganda
Zunächst sollte der Mallehrer in seinem direkten, persönlichen Umfeld beginnen. Er sollte seiner Familie, Freunden und Bekannten von seinem Plan erzählen. Möglicherweise hat jemand von ihnen Interesse an Malunterricht oder kennt jemanden, der sich fürs Malen interessiert. So kommt der Mallehrer zu seinen ersten Schülern.
Die Schüler wiederum werden in ihrem Umfeld vom Malunterricht berichten. Auf diese Weise zieht der private Malunterricht immer weitere Kreise und durch Empfehlungen kommen zunehmend mehr Schüler auf den Mallehrer zu.
Werbezettel
Der Mallehrer kann Flyer erstellen und im Supermarkt, an Bushaltestellen, in Cafés und an verschiedenen anderen Stellen auslegen. Auf dem Werbezettel sollten alle wichtigen Informationen vorhanden sein, also etwa welche Techniken der Mallehrer unterrichtet, wann und wie der Unterricht stattfindet, was er kostet und wie der Mallehrer kontaktiert werden kann.
Wichtig ist außerdem, dass der Werbezettel ansprechend gestaltet ist. Schließlich möchte der Mallehrer ja Unterricht geben, bei dem es um Kunst geht. Durch Werbung an prominenten Stellen wird der Mallehrer einige Interessenten erreichen.
Natürlich kann es auch nicht schaden, wenn der Mallehrer aktiv auf Einrichtungen zugeht. Vielleicht kann ihn ja das Jugendamt oder ein Altersheim berücksichtigen, wenn die nächsten Veranstaltungen geplant werden.
Soziale Netzwerke
Die sozialen Medien bieten eine riesige Plattform, um für den eigenen Malunterricht zu werben und Kontakte zu knüpfen. Dazu braucht der Mallehrer zunächst ein Profil in den verschiedenen Netzwerken.
Dort kann er sich dann als Künstler vorstellen, seine Werke zeigen und auch ein paar Anleitungen oder Tipps veröffentlichen.
Gleichzeitig kann er darauf hinweisen, dass er eben auch Malunterricht gibt. Eine gute Ergänzung zu den Profilen in den sozialen Netzwerken kann ein Blog sein.
Der Nachteil ist aber, dass die Profile regelmäßig gepflegt werden müssen. Der Mallehrer braucht stetig neue Inhalte und muss Anfragen zeitnah beantworten. Er wird deshalb recht viel Zeit online verbringen, die ihm an anderer Stelle möglicherweise fehlt.
Plattformen online
Im Internet gibt es diverse Plattformen, die private Lehrer mit Schülern zusammenbringen. Dabei geht es nicht nur um Nachhilfe, sondern auch um Unterricht und Kurse aus dem Hobbybereich.
Auf solchen Plattformen kann sich der Mallehrer anmelden und seinen Unterricht anbieten. Dann muss er im Prinzip nur abwarten, bis sich die ersten Schüler bei ihm melden.
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