Mallehrer/in werden – die wichtigsten Fragen in der Übersicht, Teil 1
Der große Salvador Dali gab einmal den Rat, dass ein Künstler keine Angst vor Perfektion haben muss, weil er sie ohnehin nie erreichen wird. Wer leidenschaftlich gerne malt, ein gutes Niveau erreicht hat und sein Wissen gerne an andere weitergeben möchte, kann also durchaus darüber nachdenken, sich als Mallehrer/in zu engagieren. Die Kunst der Malerei perfekt zu beherrschen, ist schließlich keine Voraussetzung.
Doch was braucht es dann, um Mallehrer/in zu werden? Ist eine Ausbildung oder ein bestimmter Abschluss Pflicht? Wo kann der/die Mallehrer/in unterrichten? Und wie findet er/sie Schüler?
In einer ausführlichen Übersicht beantworten wir die wichtigsten Fragen zum Thema!:
Inhalt
Welcher Abschluss ist notwendig, um Mallehrer/in zu werden?
Ob der/die Mallehrer/in eine bestimmte Ausbildung braucht und gewisse Qualifikationen oder Abschlüsse vorweisen muss, hängt stark davon ab, wo er unterrichten will. Für einen Kunstlehrer an einer Schule oder einen Dozenten an einer Universität gelten andere Voraussetzungen als für einen Künstler, der privat Malkurse gibt.
Der Kunstunterricht als Basis
Um später überhaupt einmal Malerei unterrichten zu können, muss der Mallehrer natürlich selbst über das entsprechende Wissen und Können verfügen. Dabei beginnt das Lernen schon in der Grundschule.
Hier lernt der Schüler die Primärfarben kennen und übt den Umgang mit verschiedenen Farbsorten und Malwerkzeugen. Auch die Farblehre und einige Maltechniken stehen auf dem Lehrplan. Weil der Kunstunterricht zu den Pflichtfächern gehört, eignen sich alle Schüler die gleichen Grundlagen an.
An der weiterführenden Schule bleibt die Kunst als Unterrichtsfach erhalten. Inhaltlich geht es dann um Kunstrichtungen, Kunstgeschichte und die Kunsttheorie. Außerdem kann der Schüler verschiedene Techniken der bildenden Kunst ausprobieren, so zum Beispiel das plastische Gestalten mit Ton oder das Bearbeiten von Steinen. Das Entwickeln von eigenen, kreativen Ideen wird ebenfalls gefördert.
Wer ein Gymnasium besucht, hat die Möglichkeit, Kunst als Leistungskurs zu wählen. Das kann der Grundstein für die weitere künstlerische Laufbahn sein. Nach dem Abitur kann es mit einem Kunststudium an einer Kunstakademie, Hochschule oder Universität weitergehen.
Dabei kann sich der Student für verschiedene Fächer und Schwerpunkte entscheiden. Möchte er später Kunst unterrichten, ist ein Studium auf Lehramt eine gute Idee. Dabei lernt er nämlich auch die pädagogischen Aspekte, die er als Mallehrer braucht.
Kunstlehrer/in an einer Schule
Wer in Deutschland an einer Schule Kunst unterrichten will, braucht auf jeden Fall ein abgeschlossenes Studium. Welche Schulform es werden soll, spielt dabei keine Rolle.
Der Studierende kann sich aber schon zu Beginn seines Studiums auf die Schulart festlegen. Möchte er später an einer Waldorf- oder Sonderschule arbeiten, muss er außerdem eine Zusatzausbildung absolvieren.
Ein reines Kunststudium genügt hingegen nicht. Denn für einen Lehrberuf ist ein Studium auf Lehramt Pflicht. Das Kunststudium auf Lehramt dauert im Normalfall zehn Semester und beinhaltet den Bachelor und den Master of Arts.
Die Studieninhalte umfassen alle theoretischen und praktischen Aspekte der Kunst, darunter zum Beispiel Kunstgeschichte und Kunstanalyse sowie Techniken der Malerei, des Zeichnens und der plastischen Kunst.
Im Unterschied zu einem reinen Kunststudium kommen dann aber noch pädagogische Inhalte dazu. Die Pädagogik ist ein wesentlicher Bestandteil des Lehrerberufs und der Lehramtsstudent lernt unter anderem, wie er den Unterricht interessant gestaltet und seinen Schülern Wissen vermittelt.
Ein Lehrer an einer öffentlichen Schule kann nach dem Referendariat verbeamtet werden. Eine Privatschule hingegen ermöglicht eine etwas freiere Gestaltung des Kunstunterrichts.
Allerdings ist der Kunstlehrer hier nur ein angestellter Arbeitnehmer und die Vertragsbedingungen können sehr unterschiedlich sein.
Dozent/in an einer Kunsthochschule
Der Kunstunterricht an einer Akademie oder Hochschule bewegt sich auf einem anderen Niveau als der schulische Kunstunterricht. In der Schule ist das Ziel, den Schülern eine künstlerische Grundausbildung zu vermitteln und sie darin zu unterstützen, ein Verständnis für Kunst zu entwickeln. An der Hochschule hingegen geht es um die Kunst als Beruf.
Ein Dozent muss deshalb über eigene Erfahrungen in der professionellen Kunstwelt verfügen. Nur so kann er seinen Studenten die notwendige Unterstützung bieten. Für die Tätigkeit ist ein Studium auf Lehramt nicht unbedingt notwendig.
Schließlich arbeitet der Dozent nicht mit jungen Schülern, sondern älteren Studenten. Ein gewisses pädagogisches Verständnis muss er zwar haben. Aber wichtiger ist eine mehrjährige Berufserfahrung als Künstler, Fachwissen und das sichere Beherrschen von Maltechniken.
Mallehrer/in ohne spezifischen Abschluss
Der Weg über ein Studium ist nur eine Möglichkeit, um Mallehrer zu werden. Letztlich sind Leidenschaft und praktische Erfahrungswerte mehr wert als irgendein Abschluss.
Tatsächlich ist es keine Seltenheit, dass passionierte Maler Privatunterricht geben, um sich auf diese Weise etwas dazuzuverdienen. Bloß weil jemand keine klassische Ausbildung in der Kunst hat, heißt das schließlich nicht, dass seine Kenntnisse nicht ausreichen, um Malerei zu unterrichten.
Leidenschaft und ein pädagogisches Grundverständnis zeichnen einen guten Malunterricht aus. Doch Leidenschaft lässt sich nicht erlernen und auch der Wunsch, anderen etwas beizubringen, ist eher eine Veranlagung.
Eine Möglichkeit, um ohne Abschluss als Mallehrer zu arbeiten, eröffnen Vereine. An Volkshochschulen, in Altenheimen, bei Ferienprogrammen für Kinder oder in größeren Hobbyläden finden regelmäßig Malkurse statt.
Weil es dabei um die Malerei als Hobby geht, muss der Mallehrer keine professionelle Ausbildung vorweisen, damit er unterrichten kann. Es genügt, wenn er Spaß am Malen und Unterrichten hat.
Ein Quereinstieg ist auch als Gastdozent an einer Kunstakademie möglich. Außerdem kann der Mallehrer Privatunterricht geben. Dabei ist er sein eigener Herr und entscheidet selbst, wann, wo und wie er die Kurse gestaltet.
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