Nachhaltig malen – ein paar Anregungen
Ob bei Verpackungen, Kleidung, der Mobilität oder dem Energieverbrauch: Nachhaltigkeit ist ein großes Thema. Doch dass die Nachhaltigkeit auch das Malen und kreative Schaffen betrifft, ist vielen nicht bewusst. Um sich kreativ ausdrücken zu können, brauchen Künstler und Hobby-Maler verschiedenste Materialien. Doch dadurch verbrauchen sie eben auch Ressourcen und produzieren Müll. Das Malen, Zeichnen und sonstige künstlerische Arbeiten komplett zu verändern, auf wenige Grundtechniken zu begrenzen oder gleich ganz einzustellen, ist selbstverständlich keine Option.
Aber das ist auch gar nicht notwendig. Denn meist reichen schon Kleinigkeiten aus, die in Summe und auf Dauer einiges bewirken. In unserem Beitrag geben wir Anregungen für nachhaltiges Malen!:
Inhalt
Vorhandenes mehrfach nutzen
Einweghandschuhe, Küchenpapier oder Pappteller sind Hilfsmittel, die nicht notwendig sind. Um die Hände zu säubern, reicht es aus, sie gründlich zu waschen. Alte Geschirrhandtücher oder ausgemusterte T-Shirts eignen sich bestens als Mallappen, die das Küchenpapier ersetzen.
Solche Dinge sind im Haushalt meist ohnehin vorhanden und können immer wieder verwendet werden.
Als Malpalette muss es nicht jedes Mal ein neuer Papp- oder Plastikteller sein. Auch die im Künstlerbedarf angebotenen Einwegpaletten sind überflüssig.
Stabile Deckel von Eimern sind robust und kommen auch mit wässrigen Lasuren zurecht, ohne dass sie aufweichen. Leere Kunststoffverpackungen, alte Glasplatten oder ausrangierte Essteller lassen sich ebenfalls hervorragend als Palette nutzen.
Für schöpferische Kreativität müssen es außerdem nicht immer Malwerkzeuge in bester Künstlerqualität sein. Spülbürsten, Topfschwämme und Gummiabzieher zum Beispiel funktionieren als Werkzeuge genauso gut.
Zudem sind sie nicht nur preiswerter, sondern oft auch robuster und langlebiger als Spezialzubehör aus dem Künstlerbedarf. Reste von weißer Wandfarbe können wir bedenkenlos als Grundierung verarbeiten.
Farbe feucht halten
Vor allem große Leinwände erfordern viel Farbe. Allerdings können wir mitunter nur schwer abschätzen, wie viel Farbe genau wir brauchen werden. Bleiben Farbreste auf der Palette zurück, können wir diese zum Beispiel mit der Verpackungsfolie umwickeln, in der die Leinwand verpackt war.
Zeichnet sich ab, dass eine längere Malpause folgt, kann vor dem Umwickeln mit der Sprühflasche etwas Wasser auf die Palette gesprüht werden. Auf diese Weise bleiben die Acrylfarben mehrere Tage lang feucht und vermalbar.
Leinwände recyceln
Wer regelmäßig malt, sammelt im Laufe der Zeit zahlreiche, bereits bemalte Leinwände an. Schließlich sind nicht alle Bilder gelungen, manche Motive sind Wiederholungen, andere Motive wurden nie beendet. Solche Arbeiten eignen sich prima, um sie zu recyceln.
Eine schon bemalte Leinwand gibt einen tollen Untergrund für neue Bilder ab. Denn sie hat bereits Struktur und eine Farbgebung, die dem neuen Bild eine zusätzliche Dimension verleihen kann.
Wer sich die Option offen lassen möchte, alte Bilder zu übermalen, sollte aber auf Firnis verzichten. Denn wenn der Malgrund glatt und versiegelt ist, lässt sich nur schwer eine saugfähige Grundierung aufbringen. Am besten klappt das, wenn mehrere dünne Schichten mit weißer Wandfarbe aufgetragen werden.
Malwerkzeuge pflegen
Ein pfleglicher Umgang mit Pinseln, Malmessern, Spachteln & Co. sorgt dafür, dass sie länger halten. Nach dem Malen ist wichtig, die Pinsel gründlich auszuwaschen und die anderen Werkzeuge sorgfältig zu reinigen, und zwar bevor die Farbe trocken ist.
Denn wenn Acrylfarbe einmal antrocknet, ist der Pinsel nicht mehr zu gebrauchen. Das ist alles andere als nachhaltig. Zumal ein eingemalter Pinsel ohnehin besser funktioniert.
Nach dem Auswaschen sollten die Pinsel auf ein altes Frotteehandtuch gelegt werden, bis sie trocken sind. Sie mit der Spitze nach oben in ein Glas zu stellen, ist keine gute Idee. Dadurch zieht sich nämlich die Feuchtigkeit in die Zwinge. Die Folge davon ist, dass das Holz aufquillt und die Pinselhaare schneller ausfallen.
Noch schlechter ist, die Pinsel mit der Spitze nach unten ins Glas zu stellen. Denn so können sich die Pinselhaare dauerhaft verbiegen. Auch dann ist der Pinsel nicht mehr zu verwenden.
Strukturgründe bei Bedarf anrühren
Eine Strukturmasse, die dem Malgrund schon eine erste Oberflächenstruktur und Farbe verleiht, lässt sich ganz einfach herstellen. Dafür Sand, Asche, farbige Erde oder Sägemehl in Acrylbinder oder auch weiße Wandfarbe einrühren.
Der Vorteil vom Selbermachen ist zum einen, dass der Strukturgrund so angefertigt werden kann, wie er für das Bild benötigt wird. Zum anderen kann er nicht fest werden oder umkippen, wenn er unmittelbar vor der Verarbeitung hergestellt wird.
Im Unterschied dazu kann Strukturmasse aus dem Künstlerbedarf unbrauchbar werden, wenn sie längere Zeit steht.
Collagen gestalten
Statt immer nur auf Leinwand zu malen, ist Papier eine tolle Alternative. Papier ist kostengünstiger als Leinwand und lädt deshalb eher dazu ein, sich wild auszutoben und Experimente zu wagen.
Außerdem verbrauchen wir beim Bemalen von Papier weniger Farbe als auf einer Leinwand und das Lagern der fertigen Bilder ist platzsparender möglich.
Ein weiterer Pluspunkt ist, dass Papier einfach zugeschnitten werden kann, um das Gesamtbild zu verändern oder Karten, Lesezeichen und ähnliche Dinge daraus herzustellen. Daneben lässt sich das bemalte Papier prima in Collagen einbinden. Generell sind Acrylbilder in Form von Collagen eine kreative und zugleich nachhaltige Möglichkeit, um Materialien zu verwerten.
Alte Dokumente, Zeitungsausschnitte, Stoffreste, Obstnetze und andere Dinge, die sonst im Mülleimer gelandet wären, können als echter Blickfang in eine Collage eingearbeitet werden.
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Thema: Nachhaltig malen – ein paar Anregungen
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