Online malen lernen – Infos und Tipps, 2. Teil
Jedes Jahr strömen unzählige Besucher in Museen, Ausstellungen und Galerien, um die Kunstwerke von namhaften Meistern und weniger bekannten Künstlern zu bewundern. Als Ergänzung zur Kunst, die sich der Betrachter real und vor Ort anschauen kann, gibt es das Internet. Auch das weltweite Netz bietet eine riesige Fläche für Kunst aller Art.
Auf unzähligen Internetseiten und in Foren ist es möglich, sich Inspiration zu holen, sich über Maltechniken zu informieren, Tipps und Tricks zu erfahren, Fragen loszuwerden, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und natürlich auch seine eigenen Arbeiten zu präsentieren. Wer das Malen lernen möchte, kann ebenfalls auf das Internet zurückgreifen.
In einem zweiteiligen Beitrag haben wir Infos und Tipps für alle zusammengetragen, die online malen lernen wollen. Dabei haben wir im 1. Teil aufgezeigt, welche Vorteile das Internet im Vergleich zu klassischen Malkursen vor Ort hat. Außerdem haben wir erklärt, wie das Internet dabei helfen kann, Kunst zu erleben und den Blick dafür zu schulen.
Jetzt, im 2. Teil, kümmern wir uns um das Malen lernen als solches:
Inhalt
Ohne Lehrer online malen lernen
Es ist meistens etwas sehr Persönliches, Kunst zu schaffen. Bilder drücken eigene Ideen, Vorstellungen und Emotionen aus. Und nicht jeder Schüler kann sich frei entfalten, wenn er in einem Kurs sitzt oder ihm ständig jemand über die Schulter schaut. Mancher Schüler ist auch etwas blockiert, weil er keine Fehler machen möchte oder zu viel Kritik an seinen Arbeiten fürchtet.
Genauso kann eine Rolle spielen, warum ein Schüler malen lernen will. Für die einen ist es ein schönes Hobby, andere möchten Geld mit Kunst verdienen und wieder andere nutzen die Malerei, um Erlebnisse zu verarbeiten oder Erfahrungen zu bewältigen. Mitunter möchte ein Schüler dann einfach nicht, dass ihm jemand hineinredet.
Andererseits ist die Malerei ein immerwährender Lernprozess. Selbst ein Künstler, der schon seit Jahrzehnten malt, hat nicht ausgelernt. Stattdessen findet er immer etwas, das er noch perfektionieren kann, begegnet neuen Techniken oder stößt auf innovative Produkte.
Das Internet bietet verschiedene Möglichkeiten, wie ein Schüler das Malen in Eigenregie lernen kann:
Video-Tutorials
Video-Plattformen sind eine riesige Fundgrube für Anleitungen rund ums Malen und Zeichnen. Profi- und Hobby-Künstler teilen dort ihr Wissen und Können, liefern Anregungen und geben Tipps. Schaut sich der Schüler die Videos an und arbeitet er die Inhalte sogar nach, kann er sehr effektiv lernen.
Denn in den Videos werden nicht nur die einzelnen Arbeitsschritte erklärt und gezeigt. Stattdessen gibt es auch Hinweise darauf, wo Schwierigkeiten auftreten können und wie sie sich lösen lassen. Damit muss der Schüler die Fehler nicht selbst machen, sondern kann von den Erfahrungen profitieren.
Neben einzelnen Anleitungen gibt es auf den Plattformen auch Kanäle, die sich ausschließlich mit der Malerei befassen. In regelmäßigen Abständen erscheinen dann neue Videos. Abonniert der Schüler solche Kanäle, kann er sich einen eigenen Malkurs zusammenstellen.
Kunst-Webseiten und -Blogs
Webseiten zum Thema Kunst und Malerei können ganz unterschiedlich aufgebaut sein. Einige von ihnen befassen sich mit einzelnen Maltechniken oder Kunststilen. Andere Seiten widmen sich weniger der aktiven Malerei, sondern stellen die Kunsttheorie und die Kunstgeschichte in den Mittelpunkt.
Seiten, bei denen es um das Malen lernen geht, gliedern die Themen oft nach Einsteigern und Fortgeschrittenen. Teilweise enthalten sie auch Kurse, bei denen die Beiträge aufeinander aufbauen. So kann sich der Schüler nach und nach aneignen, was er wissen muss.
Blogs sind nicht unbedingt klar strukturiert. Stattdessen findet der Schüler hier Beiträge, Anleitungen, Malübungen, Vorlagen und Tipps zu einzelnen Themen. Es geht also weniger um Kurse, sondern vielmehr um eine bunte Mischung aus verschiedenen Einzeltexten. Dafür haben Blogs meist eine persönlichere Note und der Autor vermittelt seine eigenen Ideen und Erfahrungen.
Soziale Netzwerke
Die sozialen Netzwerke sind optimale Instrumente, um Anregungen zu finden, seine Ideen und Arbeiten mit anderen zu teilen und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Vor allem die Plattformen, die dem DIY-Bereich viel Raum geben, enthalten eine Fülle an Anregungen.
Ob der Schüler nach Motiven, Malübungen, Techniktipps, Kaufempfehlungen zu Farben, Pinseln und anderem Malzubehör oder konkreten Anleitungen sucht, spielt keine Rolle. Fündig wird er bestimmt.
Mit Lehrer online malen lernen
Im Internet findet der Schüler alle Informationen, die er braucht, um sich das Malen selbst beizubringen. Allerdings hat das Lernen in Eigenregie den Nachteil, dass es keinen Profi gibt, der bei Bedarf korrigiert.
Der Schüler kann seine Bilder zwar anderen zeigen oder sie online präsentieren und sich ein Feedback einholen. Doch so eine Rückmeldung ist nicht mit der konstruktiven Kritik und den Verbesserungsvorschlägen zu vergleichen, die ein Profi geben kann.
Ein weiterer Minuspunkt ist, dass sich Nachfragen schwierig gestalten können. Hat der Schüler in einem Video oder Textbeitrag einen Arbeitsschritt oder eine Aussage nicht verstanden, kann er zwar meist einen Kommentar unter dem Beitrag hinterlassen. Doch wann und ob er überhaupt eine Antwort auf seinen Kommentar bekommt, ist fraglich.
Noch schwieriger wird es, wenn der Schüler alleine einfach nicht weiterkommt. Ein Lehrer kann den richtigen Impuls geben und dem Schüler zeigen, wie er sein Wunschmotiv auf der Leinwand umsetzen kann. Oft sind es nämlich nur kleine Handgriffe, die den Knoten platzen lassen.
Online-Malunterricht gibt es in zwei Varianten. Die erste Möglichkeit ist ein Online-Malkurs. Dafür meldet sich der Schüler an und kann sich anschließend über seinen Zugang Videos, Dokumente und anderes Lehrmaterial herunterladen.
Die einzelnen Module kann der Schüler in seinem eigenen Tempo durcharbeiten. Hat er Fragen oder braucht er Unterstützung, kann er sich meist per E-Mail, Chat oder Videonachricht an die Kursleiter wenden.
Die zweite Möglichkeit ist Privatunterricht. Profi-Künstler, pensionierte Kunstlehrer und Kunststudenten bieten häufig solchen Unterricht an. Ähnlich wie bei Nachhilfe vereinbaren der Schüler und der Lehrer feste Zeiten. Der Lehrer kann individuell auf die Bedürfnisse des Schülers eingehen, seine Fortschritte kontrollieren und Feedback geben.
Der große Vorteil von maßgeschneidertem Malunterricht ist, dass der Schüler bestimmte Themen schneller abhaken oder komplett überspringen und sich dafür intensiver um die Aspekte kümmern kann, die ihm noch größere Probleme bereiten. Der Unterricht läuft in aller Regel über die Webcam. Was die Kosten angeht, so sollte der Schüler ab etwa 20 Euro pro Stunde einplanen.
Aber natürlich spricht auch nichts dagegen, verschiedene Wege miteinander zu kombinieren. So kann sich der Schüler zum Beispiel zunächst die Grundlagen durch Videos, Anleitungen und Ratgeber-Texte aneignen. Und für den Feinschliff belegt er dann einen Online-Kurs oder nimmt ein paar Stunden bei einem Privatlehrer.
Mehr Ratgeber, Tipps und Anleitungen:
- Online malen lernen – Infos und Tipps, 1. Teil
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Thema: Online malen lernen – Infos und Tipps, 2. Teil
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