Anleitung: Simple Feuchtpalette für die Acrylmalerei
Acrylfarben trocknen sehr schnell. Doch was auf der Leinwand ein großer Pluspunkt ist, kann auf der Palette zum Ärgernis werden. Abhilfe verspricht eine Feuchtpalette.
Acrylfarben sind sehr beliebt. Denn sie leuchten intensiv, lassen sich vielseitig verarbeiten und sind unkompliziert in der Handhabung. Hinzu kommt die sehr kurze Trocknungszeit. Anders als bei beispielsweise Ölfarben muss der Hobby-Künstler so nicht ewig warten, sondern kann zügig und ohne großartige Unterbrechungen an seinem Bild arbeiten.
Doch was einerseits ein Vorteil ist, ist andererseits auch ein Minuspunkt. Denn Acrylfarben trocknen nicht nur auf dem Malgrund sehr schnell. Auch auf der Malpalette neigen die Farben dazu, anzutrocknen. Bei kleineren Farbmengen und Farbtönen direkt aus der Tube mag dies noch zu verschmerzen sein.
Hat sich der Hobby-Künstler aber eine etwas größere Menge einer bestimmten Nuance angemischt, kann es sehr ärgerlich sein, wenn er diesen Farbton schon nach kurzer Zeit nicht mehr verwenden kann. Also muss eine Lösung her.
Eine Möglichkeit ist, auf ein Malmittel zurückzugreifen. Ein sogenannter Trocknungsverzögerer sorgt dafür, dass die Acrylfarben nicht so schnell trocknen. Allerdings können sich die Konsistenz und die Maleigenschaften der Farben verändern, wenn sie mit dem Malmittel angereichert werden. Eine andere Möglichkeit ist, den Malgrund anzufeuchten und beim Malen immer leicht feucht zu halten. Nachteil hierbei ist, dass der Hobby-Künstler recht behutsam vorgehen muss. Denn wenn der Malgrund zu feucht ist, wird es schwierig, die Farben zu kontrollieren und ungewollte Farbverläufe zu vermeiden.
Doch es geht auch sehr viel einfacher, nämlich mit einer sogenannten Feuchtpalette. Hierbei handelt es sich um eine Malpalette mit einem Feuchtigkeitsspeicher. Die Acrylfarben liegen auf diesem Speicher und bleiben dadurch wesentlich länger feucht und nutzbar. Und wie sich der Hobby-Künstler seine eigene Feuchtpalette herstellen kann, erklärt die folgende Anleitung.
Inhalt
Anleitung: Eine simple Feuchtpalette für die Acrylmalerei anfertigen
Feuchtpaletten sind im Künstlerbedarf erhältlich. Hier werden sie auch unter den Bezeichnungen Feuchthalte-Palette oder Nasspalette angeboten. Doch diese Spezialpaletten haben ihren Preis. Außerdem sind sie oft mit Mulden für die Farben ausgestattet. Diese Mulden können aber nur gewisse Farbmengen aufnehmen und nicht jeder Hobby-Künstler kann sich mit dieser Form der Oberfläche anfreunden. Andererseits ist es gar nicht notwendig, auf gekaufte Exemplare zurückzugreifen. Denn der Hobby-Künstler kann sich seine Feuchtpalette ganz einfach und für kleines Geld auch selbst anfertigen.
Benötigt werden dafür folgende Utensilien:
- · eine eher flache Aufbewahrungsdose mit Deckel
- · Schwammtücher
- · Backpapier
- · Wasser und Schere
Als erstes werden die Schwammtücher so zugeschnitten, dass der Boden der Plastikbox komplett bedeckt ist. Anschließend werden die Schwammtücher in Wasser getaucht. Sie sollten gut feucht, aber nicht triefend nass sein. Die feuchten Schwammtücher werden dann in die Kunststoffdose gelegt.
Als nächstes wird das Backpapier so zugeschnitten, dass es rundherum etwas größer ist als der Boden der Plastikbox. Dann wird das Backpapier auf die nassen Schwammtücher gelegt. Die überstehenden Papierränder können um die Schwammtücher umgeschlagen werden. Nun wird das Backpapier leicht angedrückt. Denn damit der gewünschte Effekt eintritt, muss das Backpapier direkt auf den nassen Schwammtüchern aufliegen. Luftblasen zwischen Schwamm und Backpapier sollte es nicht geben. Das Backpapier erfüllt übrigens die Funktion einer halb-durchlässigen Membran.
Nach einiger Zeit zieht sich das Wasser nach oben. Dadurch fühlt sich das Backpapier griffig, also leicht feucht an. Die selbstgemachte Feuchtplatte ist damit einsatzbereit. Die Acrylfarben können nun auf das Backpapier gegeben und von dort aus mit dem Pinsel aufgenommen und auf der Leinwand vermalt werden.
Legt der Hobby-Künstler eine Malpause ein, kann er seine Feuchtpalette mit dem dazugehörigen Deckel verschließen. Im Kühlschrank oder einem anderen kühlen Ort können die Acrylfarben auch am nächsten Tag noch problemlos vermalt werden. Eigentlich halten die Farben sogar noch länger. Allerdings zieht sich das Wasser aus den Schwämmen nicht nur ins Backpapier, sondern im Laufe der Zeit auch in die Farben. Die Acrylfarben werden deshalb etwas dünnflüssiger. Werden die Farbreste nicht mehr benötigt, kann das Backpapier einfach entfernt und durch ein frisches Papier ersetzt werden. Das mühsame Säubern der Palette fällt dadurch komplett weg.
Tipps für Abwandlungen der Feuchtpalette
· Wer keine Frischhaltedose opfern möchte, kann auch einen Plastikteller verwenden. Eine Kunststoffschale oder ein anderes, wasserundurchlässiges Gefäß erfüllt den gleichen Zweck. Ratsam ist dann nur, einen geeigneten Gegenstand als Deckel zu suchen, damit die Feuchtpalette verschlossen werden kann.
· Als Feuchtigkeitsspeicher eignen sich Schwammtücher hervorragend. Filz, eine Matte für die Dunstabzugshaube, Löschpapier, Küchenrolle oder Toilettenpapier funktionieren aber genauso gut. Bei Lösch-, Küchen- und Toilettenpapier sollten es allerdings mehrere Lagen übereinander sein.
Ein Ersatz für Backpapier ist Butterbrotpapier. Dieses sollte vor dem Auflegen auf den Feuchtigkeitsspeicher etwas angefeuchtet werden. Überschüssiges Wasser auf der Oberfläche lässt sich mit Küchenrolle oder einem weichen Tuch abnehmen.
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Thema: Anleitung: Simple Feuchtpalette für die Acrylmalerei
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