Infos und Tipps zu Keilrahmen

Die wichtigsten Infos und Tipps zu Keilrahmen  

Für Acrylbilder können die unterschiedlichsten Bildträger verwendet werden. Acrylfarben haften und leuchten auf nahezu allen Oberflächen, auf Leinwand oder Holz somit genauso wie beispielsweise auf Metall, Kunststoff, Stein oder Papier.

Allerdings kann die verwendete Maltechnik die Auswahl des Bildträgers beeinflussen und grundsätzlich gilt dabei, dass der Malgrund umso stabiler sein sollte, je dicker die Farbschichten ausfallen.

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Für einen Großteil der Acrylbilder werden jedoch, ganz klassisch und angelehnt an die Ölmalerei, mit Leinwand oder Baumwolle bespannte Keilrahmen verwendet. Nun ist Keilrahmen aber nicht gleich Keilrahmen und auch beim Bespannen und Grundieren gibt es einige Punkte, die beachtet werden sollten.

Hier daher die wichtigsten Infos und Tipps zu Keilrahmen,
dem Bespannen und dem Grundieren auf einen Blick:
 

 

Keilrahmen kaufen und zusammenbauen

Bei einem Keilrahmen handelt es sich um eine einfache Holzkonstruktion, für die üblicherweise Weichhölzer wie Fichte, Tanne oder Kiefer verwendet werden. Die Rahmenleisten werden dabei so zugeschnitten, dass sie in einem Winkel von 90 Grad zusammengeschoben werden können. Die Eckverbindungen werden normalerweise aber nicht gesondert fixiert, so dass die Stabilität erst durch das Bespannen mit der Leinwand entsteht.

·         Beim Kauf von Rahmenleisten sollte darauf geachtet werden, dass diese möglichst gerade sind.

·         Besser als einfache Rahmenleisten sind verleimte Rahmenleisten. Hierbei handelt es sich um Holzleiten, die aus mehreren kleineren, miteinander verleimten Holzleisten bestehen. Der Vorteil dieser Leisten liegt darin, dass sie weniger dazu neigen, sich zu verziehen.

·         Bei der Auswahl von Holzleisten sollte immer auch auf den Geruch geachtet werden. Hölzer mit starkem Holzgeruch deuten auf frisch geschnittene Hölzer hin und auch hierbei besteht die Gefahr, dass sich die Hölzer im Laufe der Zeit verziehen. 

·         Beim Zusammenbau sollten die Rahmenleisten so eng wie möglich zusammengefügt werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass der Rahmen später nicht exakt rechtwinklig ist.

·         Wird für das Zusammenfügen ein Hammer oder ein anderes Hilfswerkzeug verwendet, sollte ein Stück Holz unterlegt werden. Andernfalls können Dellen entstehen, die später auch auf dem Bild sichtbar sind.  

 

Der Stoff für die Bespannung der Keilrahmen

Die endgültige Stabilität erhält der Keilrahmen erst durch die Bespannung. Als Stoff für die Bespannung stehen grundsätzlich Leinen oder Baumwolle zur Auswahl. Es werden zwar auch Mischgewebe angeboten, prinzipiell gilt aber, dass der Leinwandstoff entweder aus Leinen oder aus Baumwolle bestehen sollte.

Beide Gewebearten bieten jeweils Vor- und Nachteile:

·         Leinen eignet sich sehr gut für großformatige Bilder. Zudem ist Leinen recht flexibel und verzugsarm, reagiert verhältnismäßig unempfindlich auf Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsschwankungen und kann leichte Stöße abfedern. Als bester Stoff für eine Bespannung gilt kreuzförmig verwebtes Leinen, belgisches Leinen gilt als besonders edel und hochwertig. Nachteilig an reinem Leinen ist der oft recht hohe Preis. 

·         Für Baumwolle spricht vor allem der günstige Preis sowie die Flexibilität. Allerdings ist Baumwolle nicht so reißfest wie Leinen. Bei dünnen Baumwollstoffen wie beispielsweise Nessel muss bei der Grundierung darauf geachtet werden, dass die Farbe nicht auf die Rückseite durchschlägt.

Zu dicke Baumwollstoffe wie beispielsweise Segeltuch sind weniger gut geeignet. Durch die Stärke kann es nämlich schwierig werden, Falten oder Knicke auszuspannen. Baumwollstoffe in weniger guter Qualität zeigen teilweise Fehlbindungen, die abstehen. In diesem Fall kann es helfen, den Stoff vorsichtig mit etwas Schleifpapier zu behandeln. 

 

Den Stoff auf den Keilrahmen spannen

Klassischerweise wird ein Keilrahmen über Kreuz bespannt. Dazu wird ein ausreichend großes Stück Stoff zurechtgeschnitten und zunächst an den vier Mittelpunkten auf den Rahmenleisten fixiert. Wichtig hierbei ist, dass der Stoff zwar gespannt, aber nicht zu stark gezogen ist.

Der Stoff kann entweder an den Seiten oder auf der Rückseite befestigt werden, als Hilfsmittel eignen sich Tackernadeln, Reißzwecken oder kleine Nägel mit breitem Kopf. Der Stoff wird nun Stück für Stück von den Mittelpunkten aus zu den Ecken hin gespannt und fixiert.

In den Ecken wird der Stoff zu kleinen Dreiecken gefaltet. Insgesamt sollte die Spannung stramm, aber nicht zu fest sein. Der Keilrahmen darf sich keinesfalls verbiegen, der Stoff aber auch nicht durchhängen oder Falten schlagen. Es kann passieren, dass die Spannung im Laufe der Zeit an Spannung verliert.

In diesem Fall gibt es zwei mögliche Vorgehensweisen:

1.       Bei kleinen Unebenheiten oder Dellen reicht es aus, die Rückseite der Leinwand etwas anzufeuchten. Dazu wird ein feuchtes Tuch über die Leinwandrückseite gestrichen oder aufgelegt. Die feuchte Leinwand zieht sich, wie jeder andere Stoff auch, zusammen. Nach dem Trocknen sind kleinere Unebenheiten in aller Regel verschwunden.

2.       Ist mehr Spannung notwendig, werden kleine Holzkeile verwendet. Diese werden von innen in die Gehrung in den Ecken getrieben. Dadurch vergrößert sich das Außenmaß des Keilrahmens und die Leinwand ist stärker gespannt. 

 

Die Leinwand grundieren

Im Unterschied zur Ölmalerei ist eine Grundierung in der Acrylmalerei eigentlich nicht notwendig. Allerdings ist ein glatter Malgrund leichter zu bemalen und die aufgetragenen Farben dringen nicht so tief in den Stoff ein.

Für die Grundierung werden spezielle Grundierfarben angeboten, die die gesamte Palette von saugendem Malgrund bis hin zum Kalkgrund abdecken. Genauso gut geeignet sind jedoch auch Fassadenfarben für den Außenbereich.

Diese zeichnen sich durch ihre hohe Elastizität, ihre leichte Saugkraft, ihre Wasserfestigkeit sowie ihre Unempfindlichkeit gegenüber Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen aus.

Die Grundierung wird in mehreren dünnen Schichten aufgetragen. Insgesamt sollte die Grundierung dabei nicht zu dick und zu hart sein, denn ansonsten könnte die Farbschicht im Laufe der Zeit reißen oder abblättern. Wird mit dem Finger über die trockene grundierte Fläche gestrichen, sollte sich der Finger nicht einfärben.

 

Weiterführende Anleitungen und Tipps zur Acrylmalerei:

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