Anleitung zum Erzeugen von Rissen in der Acrylmalerei

Anleitung zum Erzeugen von Rissen in der Acrylmalerei 

Ähnlich wie in der Ölmalerei, wo Risse eingesetzt werden, um einem Gemälde einen morschen, antiken Charakter zu verleihen, ist dies auch in der Acrylmalerei möglich. Allerdings bedarf es hierfür einer anderen Vorgehensweise. Dies erklärt sich in erster Linie damit, dass zu den besonders vorteilhaften Eigenschaften der Acrylfarben gehört, dass sie leicht zu verarbeiten sind und sich unabhängig von ihrer Konsistenz miteinander verbinden.

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Hier nun eine Anleitung, wie es dennoch möglich ist, Risse gezielt als Stil- und Ausdrucksmittel in der Acrylmalerei einzusetzen:

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Als Grundregel für das Erzeugen von Rissen gilt, dass eine Farbe mit wenig Bindemittel auf eine Farbe mit viel Bindemittel aufgetragen wird.

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Um Risse zu erzeugen, muss die Farbe selbst hergestellt werden, denn fertig gekaufte Acrylfarbe hat grundsätzlich die Eigenschaft, problemlos verarbeitbar zu sein. Würde also beispielsweise mit einer pastosen Farbe über eine dünnflüssige Farbe gemalt werden, wären das Ergebnis lediglich feine Farbverläufe, jedoch keine Risse.

Dabei wird die Acrylfarbe als sehr trockene Farbe aus Pigmenten hergestellt, indem wenig Reinacryl mit viel Pigmenten gemischt werden. Die Konsistenz der Farbe muss so sein, dass sie nicht verläuft und stapelbar ist.

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An die Stellen, auf denen später Risse sichtbar sein sollen, wird zunächst eine dünne Schicht aus normaler Acrylfarbe oder Reinacryl aufgetragen und darauf dann die eigene Farbe vermalt.

Die sehr trockene Konsistenz der selbst hergestellten Farbe bewirkt, dass an dieser Stelle keine Farbverläufe entstehen, sondern die Farben übereinander auftrocknen. Die Risse entstehen dadurch, dass die obere Farbschicht schneller durchgetrocknet ist als die untere Farbschicht.

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Die Ausprägung der Risse reguliert die untere Farbschicht, das bedeutet, es ist durchaus möglich, unterschiedlich starke Risse zu erzeugen. Zum Regulieren der Rissbildung muss die Eigenschaft der unteren Farbschicht entsprechend verändert werden. Hierbei gilt, dass die Risse umso prägnanter werden, je höher der Acrylanteil in der unteren Farbschicht ist.

Rissbildung

Zudem ist es möglich, durch äußere Einwirkungen Einfluss auf die Rissbildung zu nehmen. Je langsamer die obere Farbschicht trocknet, desto schmaler und undeutlicher werden die Risse, während eine schnelle Trocknung zu klaren, breiten Rissen führt. Die Trocknungszeit kann dadurch beeinflusst werden, dass das Bild entweder in einem kühlen, feuchten Raum oder im umgekehrten Fall per Föhn, Heizung oder Sonne getrocknet wird.

Video-Galerie mit Rissen und Strukturen in Acrylbildern:

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