Anleitung für ein modernes Portrait

Anleitung für ein modernes Portrait 

Neben Landschaftsbildern und Stillleben gehören Portraits zu den echten Klassikern unter den Gemälden. Gerade vor Portraits haben viele Hobby-Künstler jedoch Respekt. Schließlich ist es nicht so einfach, Menschen und Gesichter zu malen. Zudem soll das fertige Werk der portraitierten Person ja auch noch ähnlich sehen.

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Hinzu kommt, dass Portraits in traditioneller Form mitunter ein wenig altbacken wirken und nicht unbedingt in eine modern eingerichtete Wohnung passen. Dabei können Portraits durchaus auch modern gestaltet werden. Und in dieser Variante können sie selbst ungeübte Hobby-Künstler problemlos umsetzen.

Eine Idee dafür stellt die folgende Anleitung vor!:

 

Die Materialien für ein modernes Portrait

  • ·         Portraitfoto
  • ·         Acrylfarben und Pinsel
  • ·         Acrylbinder
  • ·         Malkarton
  • ·         Bilderrahmen mit Glasscheibe oder nur Glasscheibe
  • ·         Hilfsmittel wie Schwamm, Bürste oder Frischhaltefolie nach Wunsch
  • ·         Bleistift
  • ·         Reinigungsalkohol
  • ·         Computer und Drucker

 

Die Anleitung für ein modernes Portrait

1. Schritt: das Motiv vorbereiten

Die Basis für das Portrait bildet ein Foto. Dabei kann grundsätzlich jedes Foto verwendet werden, das eine Portraitaufnahme zeigt. Für das Acrylbild muss das Foto nun zuerst bearbeitet werden. Dafür wird in das Foto in ein Bildbearbeitungsprogramm geladen.

Dort wird das Foto entfärbt, indem es in Graustufen umgewandelt wird. Anschließend werden die Kontraste und die Helligkeit eingestellt. Am Ende sollte ein Schwarz-Weiß-Bild übrig bleiben, das nur noch aus einfachen, klaren Konturen und Flächen besteht. Dieses Bild wird in der gewünschten Größe ausgedruckt.

 

2. Schritt: das Motiv auf den Malkarton übertragen

Das vorbereitete Motiv muss nun auf den Malkarton übertragen werden. Dafür wird der Ausdruck umgedreht und die Rückseite mit Bleistift übermalt. Wichtig dabei ist, dass das gesamte Motiv hintermalt ist und das Feld komplett mit Bleistiftstrichen ausgefüllt ist. Es sollten also keine weißen Stellen enthalten sein. Durch diese Graphitschicht wird das Motiv nämlich übertragen.

Ist die Rückseite übermalt, wird das Motiv mit der Vorderseite nach oben auf den Malkarton aufgelegt. Wo das Motiv platziert wird, bleibt natürlich dem eigenen Geschmack überlassen. So kann es ganz klassisch in der Bildmitte angeordnet, aber auch in eine Ecke gesetzt werden. Dann werden die Konturen des Motivs mit Bleistift nachgefahren. Durch die Graphitschicht auf der Blattrückseite übertragen sich die gezeichneten Linien auf den Malkarton. Ist das Motiv komplett nachgefahren, kann der Ausdruck entfernt werden. 

 

3. Schritt: das Portrait malen

Sind die Konturen des Motivs auf den Malkarton übertragen, kann das Portrait gemalt werden. Dafür werden die Konturen des Motivs mit einem feinen Pinsel nachgemalt und die Flächen mit Farbe ausgefüllt. Um sich zu orientieren, ist es am besten, den Ausdruck neben den Malkarton zu legen.

Da das Portrait noch mit einem farbigen Hintergrund umrandet wird, reicht es aus, das Portrait nur mit schwarzer Acrylfarbe zu malen. So kommt es später besonders gut zur Geltung. Kleinere Abstufungen aus Schwarz und Grautönen sind aber selbstverständlich möglich. Ebenso kann das Portrait in einem anderen Farbton gemalt werden, der sich deutlich vom späteren Hintergrund abhebt. Wird der Hintergrund beispielsweise schwarz und grau gestaltet, wird ein Portrait in kräftigem Rot zum Highlight.

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4. Schritt: die Glasscheibe bemalen

Damit das Portrait den richtigen Rahmen bekommt, wird nun die Glasscheibe bemalt. Die Bemalung auf der Glasscheibe ersetzt im Prinzip den Hintergrund des Bildes. Am einfachsten ist es dabei, wenn gleich die Glasscheibe des Bilderrahmens bemalt wird, der später für das fertige Portraitbild verwendet wird.

Glas hat eine sehr glatte Oberfläche, auf der Acrylfarben nicht allzu gut haften. Vor allem dickere Farbschichten könnten im Laufe der Zeit abplatzen. Um dies zu verhindern, kann die Glasscheibe mit einer dünnen Schicht Acrylbinder grundiert werden. Acrylbinder wirkt wie ein Klebstoff und sorgt dafür, dass die Farben auf dem Glas haften. Werden nur sehr dünne Farbschichten aufgetragen oder die Acrylfarben mit Wasser verdünnt vermalt, kann auf die Grundierung aber verzichtet werden.

Um den Hintergrund für das Portrait anzulegen, können Acrylfarben in verschiedenen Farbtönen auf das Glas aufgetragen und mit dem Pinsel ineinandergezogen werden. Eine andere Möglichkeit ist, etwas Farbe mit einem Schwämmchen aufzunehmen und auf das Glas aufzutupfen oder mit einer Bürste aufzuspritzen. Sehr schöne Muster lassen sich außerdem mit Frischhaltefolie gestalten. Dafür wird das Glas mit wässrigen Acrylfarben bemalt. Anschließend wird ein Stück Frischhaltefolie auf die feuchte Farbfläche gelegt und zerknittert. Die Falten in der Folie bleiben dann als Muster auf dem Glas zurück. Ist das Glas fertig bemalt, muss die Acrylfarbe trocknen.

 

5. Schritt: das Kunstwerk zusammensetzen

Nun muss das Kunstwerk nur noch zusammengesetzt werden. Würde die bemalte Glasscheibe einfach so über das Portrait gelegt, wäre das Motiv aber kaum oder gar nicht zu sehen. Deshalb braucht die Bemalung auf der Glasscheibe ein Sichtfenster. Dafür wird etwas Reinigungsalkohol auf ein Stück Küchentuch gegeben und die Farbe dort, wo sich das Portrait befindet, wieder abgenommen.

Dabei darf das Sichtfenster ruhig etwas kleiner sein als das Portrait und unregelmäßige Ränder haben. Dadurch ist der Übergang zwischen Portrait und Hintergrund nicht so hart, das Gesamtbild fügt sich harmonisch zusammen und das Motiv gewinnt an Tiefe. Es scheint, als würde das Portrait aus dem Hintergrund heraus nach vorne treten.

Jetzt werden zuerst die bemalte Glasplatte und dahinter der Malkarton mit dem Portrait in den Bilderrahmen eingelegt. Dann muss der Bilderrahen nur noch verschlossen werden und das selbstgemalte Portrait in einer modernen Version ist fertig!

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Hier schreiben die beiden Künstler und Maler RZA & Feryal (Christian Gülcan & Ferya Gülcan). Beide Baujahr 1974, mit teilweise unterschiedlichen Einstieg (Grafitti, Zeichnen & Design) in die Acrylmalerei. Wir sind Markeninhaber der Kunstschmiede kooZal und malen hauptsächlich moderne und abstrakte Acrylbilder im Großformat, malen aber auch mit Ölfarben, lieben Druck- & Schablonentechniken und zeichnen viel. Unser eigenes Studio bzw. Atelier befindet sich in Bremen.

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